Belchensteig

Belchensteig

Genießerpfad Belchensteig

Weilheim an der Teck Bertoldsplatz und Peterskirche

Aussicht vom Belchen

Weilheim Rathaus

Wiedener Eck Tor am Westweg

Deutschlands schönster Wanderweg

 

Der Genießerpfad Belchensteig im Schwarzwald ist Deutschlands schönster Wanderweg 2020. Mit einem traumhaften Panoramablick von den Schweizer Alpen über die Rheinebene hinweg bis zu den Vogesen gilt der Belchen zurecht als der schönste Berg des Schwarzwalds. Zwar ist er wohl der schönste, nicht aber der höchste Berg im Schwarzwald. Mit seinen 1.414 Metern Höhe ist er nach Feldberg und Herzogenhorn der dritthöchste Berg im Schwarzwald.

Auf dem Weg zum Belchengipfel

Start der traumhaften Halbtagestour ist das Berghotel Wiedener Eck. Kurz darauf passieren wir das Westwegtor Wiedener Eck. Idyllisch, aber unspektakulär geht es langsam aber stetig bergauf auf einem Schotterweg, der in einen breiten Wiesenpfad übergeht. Schon jetzt eröffnet sich ein herrlicher Blick über das Wiedener Tal. Die taufeuchten Wiesen funkeln im morgendlichen Sonnenlicht. Purpurblütige Eriken säumen den Weg, ein paar Pferde auf einer Weide begutachten kauend die frühen Wandersleute. Wir tauchen in einen lichten Bergwald ein, Farne und Heidelbeeren zeigen sich am Wegesrand. In der Ferne plätschert leise das Wasser, woher es kommt, ist kaum zu orten.

Es locken immer wieder aussichtsreiche Rastplätze

Regenwurmgarten

Weilheim Peterskirche

Blick zum Hotel Belchen-Multen 

Schwarzwaldparadies

 

Immer wieder eröffnen sich entlang des Belchensteigs einzigartige Ausblicke und unglaubliche Fernsichten. Um diese noch intensiver genießen zu können, gibt es unzählige Sitz- und Rastgelegenheiten. Selten haben wir solch fantasievolle Bänke gesehen, die überall entlang des Weges zum Verweilen einladen. Mal flankieren geschnitzte Wanderstiefel die Sitzfläche, mal ein hölzerner Igel oder Rucksack. Wir sind noch nicht bereit für eine Rast und streben unverzagt dem Gipfel entgegen. Vorbei an einem Regenwurmgarten, einer toll gemachten Infostation für Kinder, zieht es uns immer weiter in Richtung der Talstation der Belchen Seilbahn. Wer nun schon ein wenig müde ist oder den Gipfel noch früher stürmen möchte, kann sich rund 300 Höhenmeter ersparen und die Belchen-Seilbahn nehmen. Wir lassen die knallgelben Kübele-Gondeln und das Belchenhotel Jägerstüble links liegen. Einmal tief durchatmen, es gilt, die nächsten Höhenmeter des Premiumwanderwegs zu bezwingen. Letzte Margeriten und Glockenblumen setzen hübsche Farbtupfer auf den Wiesen, Schmetterlinge nehmen ein Sonnenbad auf der warmen Erde des Pfades. Während wir noch den vorbeifliegenden Samenschirmchen hinterherblicken, hören wir in der Ferne schon das Geläut der Kuhglocken. Der Gasthof Belchen ist zum Greifen nah.

Belchen-Seilbahn

Nanu?

Immer dem Bollenhut folgen

Schwarzwaldkühe und Hotelromantik: Im Hintergrund das Belchenhaus

Belchenhaus und Belchengipfel

 

Der Gasthof Belchen, auch Belchenhaus genannt, liegt direkt bei der Bergstation der Belchenbahn. Er ist Baden-Württembergs höchstgelegener Gasthof. Bereits 1867 wurde er eröffnet. Eine willkommene Gelegenheit für eine kleine Stärkung. Die Aussicht ist der Wahnsinn und reicht bis ins Schweizer Jura. Wir sind auf der „Zielgeraden“, nur noch wenige Meter trennen uns vom Gipfel.  Geschafft! Wir sind oben auf der Granitkuppe angekommen. Umringt von einigen echten und ein paar „Schläpplewanderern“ steht, ein wenig unscheinbar, das Gipfelkreuz auf 1.414 Metern Höhe.

Neben dem Gipfelkreuz klärt das „Belchenvisier“ auf, was wir rundherum alles bewundern dürfen. Es hilft sehr, die umliegenden Berge und Orte exakt zu bestimmen. Von Münstertal und Staufen über die Oberrheinebene hinweg bis zu den Vogesen, zur Zugspitze und zum Mont Blanc, wenn einem das Wetter hold ist. Schon der Blick auf die umliegenden Schwarzwaldberge ist beeindruckend. Gut zu erkennen ist der höchste Berg des Schwarzwalds, der 1.493 Meter hohe Feldberg.

Für den deutschen Schriftsteller und Pionier der alemannischen Mundartliteratur, Johann Peter Hebel, war der schönste Schwarzwaldberg gar „die erste Station von der Erde zum Himmel“.

Weilheim Peterskirche

Geschafft! Der Gipfel ist erreicht

Bermudadreieck der Berge

Wir schlendern ein wenig auf der markanten, baumfreien Bergkuppe umher. Übrigens: Dies ist nicht der einzige Belchen in der Gegend. Weitere Belchen sind in Sichtweite. Gemeinsam mit dem Elsässer Belchen oder Ballon d’Alsace und dem Schweizer Belchen bildet der Schwarzwälder Belchen das sogenannte Belchendreieck. Damit nicht genug. In den Vogesen, bei gutem Wetter ebenfalls zu sehen, liegen noch der Große und der Kleine Belchen, Grand bzw. Petit Ballon, die zusammen mit den drei erstgenannten Belchen zum sogenannten Belchen-System gehören. Wir könnten stundenlang weiter in die Nähe und in die Ferne schauen und das 360-Grad-Panorama einsaugen. Doch der Wind weht heftig und kalt, und wir müssen an den Abstieg denken.

Weilheim Peterskirche

Abgang in Richtung Krinne

Immer dem Bollenhut folgen

Schwarzwaldkühe und Hotelromantik: Im Hintergrund das Belchenhaus

Hinab auf alpinem Bergpfad

 

Kurz noch die fantastische Vegetation bewundern, dann geht es steil bergab auf einem alpinen Bergpfad, den Krinneabgang. Spätestens jetzt sind Trittsicherheit und geeignetes Schuhwerk wichtig. In schmalen Serpentinen schlängelt sich der Weg hinunter zur Krinne. Mein Handy ist verwirrt und heißt mich in Frankreich willkommen. Erneut geht es etwas bergauf. Geröll knirscht unter unseren Wanderstiefeln. Der Wind frischt auf und lässt die Zweige der Bäume zischend auf und ab tanzen. Unser Blick fällt zurück zum Belchen, der nackte, baumlose Gipfel ist gesäumt von einigen Fichten, die aus der Ferne wie ein kleiner Pelz wirken.

Fast abrupt endet der Wald, der Blick schweift weit ins Tal. Kugelige Laubbäume und kegelförmige Nadelbäume prägen das Bild der Märklin Mini-Landschaft. Um das Schwarzwaldklischee zu perfektionieren, kringelt ein Milchlaster die kurvigen Bergstraßen hinunter. Garantiert gefüllt mit Milch von glücklichen Kühen. Und wir freuen uns schon auf ein großes Stück Schwarzwälder Kirschtorte!

Der Tour in Zahlen

  • Länge 15 km
  • 675 Höhenmeter
  • Dauer: etwa 5 Stunden plus Zeit zum Genießen und Staunen ?
  • Die Tour und die GPS-Datei zum Herunterladen findest du hier.
Limburg Weilheim Teck Baden Württemberg Schwäbische Alb

Berghotel Wiedener Eck

Hotel-Tipp

Berghotel Wiedener Eck

 

Wir waren im Berghotel Wiedener Eck, das wir aus voller Überzeugung empfehlen können. Schöne Zimmer, freundlicher Service, hervorragendes Essen, gute Weine und faire Preise. Und dazu noch direkt am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Ganz ehrlich, was will man mehr?

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Rötenbachschlucht

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Macht jedem Hexenhäuschen Konkurrenz: die Rötenbachschluchthütte

Im Reich der wilden Schluchten

Erst einmal tief einatmen und die Augen schließen. Ein würziger Duft von Tannen liegt in der Luft, gemischt mit dem Aroma des fruchtbaren Waldbodens. Nun öffne ich langsam die Augen: Irre, kann es so viele Grüntöne geben? Die dunklen Tannen ragen über uns empor, überall ist Moos, Farne säumen die Hänge. Ja, das ist Schwarzwald pur, so wie wir ihn lieben: ein dichter Tannenwald, ein gurgelnder und plätschernder Bach und wilde Wege. Dabei haben es uns die Wutach- und Gauchachschlucht besonders angetan, die ich schon in meiner Kindheit durchpflügte. 

Abenteuerliche Pfade und nebenan sprudeln die kleinen Wasserfälle

Fast noch ein Geheimtipp

Wie seine großen Schwestern Wutach und Gauchach hat der Rötenbach eine wildromantische Schlucht in die Landschaft gegraben. Auch die Rötenbachschlucht gehört zum Naturschutzgebiet Wutachschlucht. Dabei hat die Rötenbachschlucht einen unschlagbaren Vorteil. Während sich in der bekannteren Wutachschlucht insbesondere an den Wochenenden die Ausflügler drängeln, ist es in dem Seitental am Rötenbach angenehm ruhig. Und wild und urwüchsig ist die Rötenbachschlucht ebenso.

Wandergenuss vom Feinsten

Eng schmiegen sich die schmalen Pfade an den Steilhang. Mal mit dickem Wurzelwerk durchflochten, mal steinig und unwegsam und an manchen Stellen matschig windet sich der Weg durch die abenteuerliche Schlucht. Umgestürzte Bäume hängen kühn über den Felsen und lappen über den engen Weg. Ein wenig Trittsicherheit und ein ordentliches Schuhprofil sind da schon erforderlich.

Rötenbachschlucht Unser Badenwürttemberg
Verwunschen und wildromantisch: Der Rötenbach bahnt sich seinen Weg

Genießerpfad Rötenbachschlucht

Der Hochschwarzwalder Premiumwanderweg hat seinen Namen „Genießerpfad Rötenbachschlucht“ völlig zurecht. Tatsächlich sind es elf Kilometer Genuss pur. Wir beginnen die Rundwanderung am Parkplatz Hardt. Einige Zeit später erspähen wir die moosbedeckte, urige Rötenbachschluchthütte. Zwischen dem filigranen Moospolster wachsen auf dem Hüttendach sogar kleine Pilze. Weiter geht es den schmalen Pfad entlang über zahlreiche Brücken, vorbei an imposanten Felsformationen und kleinen Wasserfällen, die in Kaskaden die steinernen Hindernisse hinabrauschen. Schließlich kommen wir bei der Mündung des Rötenbachs in die Wutachschlucht an.

Skurrile Baumwesen, Pilzansammlungen und Flechten wie im Nebelwald säumen den Pfad

Dem Feldberg so nah

Jetzt heißt es kurz durchatmen und weiter geht´s hinauf zum Hörnle. Skurrile Baumwesen säumen den Weg, der sich nun merklich anstrengender emporschlängelt. Wir verlassen die Enge der Schlucht, die Landschaft weitet sich. Der Lohn für den kurzen Aufstieg ist eine Aussicht bis zum Feldberg und weit über die Schluchtenlandschaft hinweg. Ach, ist das schön.

Eine Aussicht bis zum Feldberg ist die Belohnung für den Aufstieg

Ameisen, Krebse und sonstiges Getier

Nun wandern wir durch den Krebsgraben. Mit ein bisschen Glück und natürlich mit Adleraugen, soll man hier auch mal einen Krebs entdecken können. Für jeden sichtbar ist die beeindruckende Vielfalt an Farngewächsen, die uns an dem magischen Ort präsentiert wird. Im Naturschutzgebiet Wutachschlucht gedeihen 40 Prozent der in Süddeutschland erfassten 2.800 Farn- und Blütenpflanzen, wie auf einer Infotafel zu lesen ist. Durch die Rötenbacher Wiesen, ein weiteres Naturschutzgebiet, geht es schließlich über den Ameisenpfad wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Der Ameisenpfad ist übrigens auch ein prima Tipp für Familien. Hier können die Nachwuchsforscher mit der Ameise Amina auf Entdeckungstour gehen.

Tourinfos

Länge: 11 km
275 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel (unsere Einschätzung), Trittsicherheit erforderlich

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest Du die Tour.