Berginsel am Albtrauf

Berginsel am Albtrauf

Power-Älbler mit Herz

Zu Besuch auf der Berginsel am Albtrauf

Wasserfall - Drei Schluchten
Bullerbü auf der Schwäbischen Alb: Familie Sander in Oberböhringen
wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg
Lyn (links) und ihre Freundin Jasmin mit Hofhund Uma

Auszeit auf der Berginsel 

 

Eine Insel mit zwei Bergen liegt im schönen Lummerland – das ist spätestens seit Jim Knopf bekannt. Aber eine Berginsel? Wir sind gespannt, was uns auf der Berginsel am Albtrauf in Oberböhringen erwartet.

Reif für die Insel

 

Gleich bei der Ankunft tauchen wir mitten ins Inselleben ein. Zwei temperamentvolle blonde Mädchen rennen lachend über den Hof, dicht gefolgt von einem plüschigen Hund. Die Mädchen sind auf Hühnerjagd. Zwei der gefiederten Racker sind ausgebüxt. Ein Stück entfernt steht, eine positive Ruhe ausstrahlend, ein hünenhafter Wikinger mit langem Kinnbart und meerblauen Augen. Er winkt uns lachend zu. Es ist Oli Sander, der den Hof zusammen mit seiner Frau Betty führt. Die Begrüßung ist herzlich. Betty kommt aus dem Haus, drückt uns freundlich an sich. Wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen. Kennengelernt hatten wir uns im Januar beim Elevator Pitch des Start-up BW-Tourismus-Cups auf der Messe CMT in Stuttgart. Sowohl die Berginsel am Albtrauf als auch das Onlinemagazin unser BW waren nominiert für den Preis.

Drei Generationen von schaffigen Älblern

 

Betty bekommt den Staffelstab und übernimmt unsere Führung über den Hof. Oli hat noch zu tun. Sofort tauchen wir ein in eine spannende, glückliche, manchmal traurige Familiengeschichte. Eine Geschichte voller Hoffnung, Erfolge und Tatendrang. Aber auch voller Rückschläge und Schicksalsschläge. Und die Sanders sind dennoch eine Familie, die, wenn sie stürzt, sich nicht verkriecht, sondern immer wieder aufsteht, das Krönchen richtet und weitermacht. Echte schwäbische Powermenschen eben. Betty, so erfahren wir, ist Maurerin und Architektin. Oli ist Metzger, Zimmerer und Künstler. Die beiden Mädchen zu Beginn sind die achtjährige Tochter Lyn und ihre Freundin Jasmin. Der plüschige Gefährte ist Uma einer der beiden Hofhunde von der Rasse Australian Shepard. Nun taucht auch noch der jüngste im Bunde auf: Veit, zwei Jahre alt. Ein pfiffiges Kerlchen, dem der Schalk im Nacken sitzt und der eigene Vorstellungen hat, die sich nicht immer mit denen der Erwachsenen decken. Komplett ist die Familie Sander mit dem zwölfjährigen Sohn Magnus und Bettys Mutter Kornelia. Alle helfen aus Leibeskräften mit. Wenn auf dem Hof der Rasenmäher zu hören ist, ist sicher, dass damit Magnus den langen Grashalmen den Garaus macht. Lyn hilft tatkräftig in der Küche mit und kümmert sich liebevoll und geduldig um ein Lamm, das mit der Flasche aufgezogen werden muss. Der Jüngste, Veit, zeigt derweil ein ausgeprägtes Interesse an dem Traktor auf dem Hof. Ein bisschen fühlen wir uns wie in Astrid Lindgrens Bullerbü, hier scheint die Welt noch in Ordnung.

Als Gäste fühlen wir uns auf jeden Fall pudelwohl. Wir bewundern den Hotpot, der für uns gerade auf eine angenehme Temperatur gebracht wird: mit Brennholz. Gegen später wollen wir noch in die entspannenden Fluten eintauchen und den Tag ausklingen lassen. Nebenan steht eines von Olis neuesten Werken, ein ebenfalls holzbefeuerter Schäferwagen, der als Sauna ausgebaut ist. Hier genießt man gewiss komfortabel ein Glas Sekt, während die Sonne untergeht.

Wasserfall - Drei Schluchten
Nachwuchs auf dem Hof der Sanders

Wollknäuel mit Hörnern

Weiter geht es zu den Schafen, die sich noch im Stall im duftenden Heu tummeln. Erst wenn es wärmer wird, dürfen sie auf die Weide. Zehn Mutterschafe, zwei Böcke und gleich sieben Lämmer ziehen uns in ihren Bann. Die Lämmer sind zum Anbeißen süß. Schwarz mit weißen Blessen und sehr lebhaft. Es sind keine der üblichen Schafe, die sonst so auf den Weiden unterwegs sind. Hier gibt es Schwarzkopf-Jakobsschafe, Merino-Jakobsschafe und ein Schwarzkopfschaf, mit dem auf dem Hof alles begann. Jakobschafe können beeindruckend viele Hörner wachsen, nämlich unglaubliche sechs Stück. Meistens haben sie jedoch zwei oder vier Hörner. Und dann gibt es noch das liebevoll betitelte „Giraffenschaf“ mit einem ungewöhnlich langem Hals. Es ist ein Mix aus Jakobschaf und Merino. Gleich zwei Lämmer hat sie dieses Jahr geworfen. „Sie ist eine tolle Mama und ist uns sehr ans Herz gewachsen“, schwärmt Betty. Wir spüren, dass hier alles mit jeder Menge Herzblut geschieht.
Jakobschafe haben bis zu  sechs Hörner
Krähende Schönheit: Schwedisches Blumenhuhn

Glückliche Hühner und andere Bewohner

Der einstige Hühnerstall beherbergte 2.000 Hühner. Der Großvater von Betty hatte Mitte der Fünfzigerjahre die Hühnerfarm gebaut und die Zucht begonnen. Heute ist der einstige Stall das Wohnhaus der Familie Sander. Hühner gibt es immer noch, jedoch nicht mehr so viele. Dafür sind sie etwas ganz Besonderes, so wie der Hahn, der den poetischen Rassenamen „Schwedisches Blumenhuhn“ trägt. Letztes Jahr, so erfahren wir, tötete ein Habicht acht Hühner. Das ist der Preis für ein glückliches Hühnerleben im Freien. Die Hühner sind kerngesund und haben ein herrlich glänzendes Gefieder. Sie scharren im Gehege um die Wette und entkommen auch manchmal, wie wir gleich zu Beginn erleben durften. Neben der Schafe, der Hühner und der Hündin Uma haben noch weitere Tiere ein Zuhause auf dem Hof. So lernen wir nach und nach auch den zweiten Australian Shepard, Hans, und die Katze Marie kennen. Die beiden Laufenten haben wenig Interesse an uns und flüchten.
wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg
Berghaus St. Michael

Wie alles begann

 

Mit jedem Schritt tauchen wir tiefer in die Geschichte der Familie ein. Während des Zweiten Weltkrieges gab es in der Nachbarschaft ein sogenanntes Wehrertüchtigungslager, das der Soldatenausbildung diente. Dazu passt ein Offizierskasino, dachte sich der geschäftstüchtige Johannes Lang, Bettys Urgroßvater. Doch die Uhren tickten damals langsam. Das Material, unter anderem für den Bau des Daches, wurde noch mit Pferdewagen transportiert. So war der Krieg bei Vollendung der Baumaßnahmen bereits vorbei, was der Erfolgsgeschichte jedoch keinen Abbruch tat. Es begann also alles 1950, als Johannes Lang das Berghaus St. Michael auf dem Michelsberg in Oberböhringen gründete.

Die nächste Generation, der Sohn Hans Lang, Bettys Großvater, entwickelte daraus fünf Jahre später das Gästehaus Christliches Erholungsheim. Den gläubigen evangelischen Langs war eine christliche Prägung sehr wichtig. Die Gäste fühlten sich wohl. So kam es, dass 1965 der Gästebereich erweitert wurde. Im gleichen Jahr zogen die ersten Kinder in das Kinderheim ein.

 

Es folgte die Erweiterung des Gästehauses mit einem Schwimmbad. 1970 baute die Familie Lang das neue Kinderheim, das bis 2007 betrieben wurde. Als die jungen Bewohnerinnen und Bewohner verlegt wurden, fanden sich alsbald die neuen Nutzer des großzügigen Gebäudes ein: Eine Walddorfschule fand hier ihr neues Domizil. Als die Schule 2012 wegzog, wurde es still auf dem Hof. Gespenstische Ruhe kehrte auf dem Anwesen ein.

Eine schwere Zeit

 

„Was hast du für eine Aufgabe in der Welt?“, fragte sich Betty nicht nur einmal. Der frühe Tod ihres Vaters, der gerade einmal 46 Jahre alt werden durfte, hinterließ eine schmerzhafte Lücke in der Familie. Doch die junge Frau verlor ihre Ziele nicht aus den Augen. Sie wollte einen handwerklichen Beruf erlernen und gleichzeitig das Fachabitur machen. Ihre Wahl fiel auf eine Ausbildung als Maurerin.

Die vielen holprigen Jahre, die beiden Schwestern, der Bruder und die Mutter, die in der schwierigen Zeit Haus und Hof hinter sich lassen wollten und wegzogen – all das prägte die junge Betty. Und machte sie zur Kämpferin. Der Mann an ihrer Seite, Oli Sander, unterstützt sie nach Leibeskräften. Auch er ist ein Kämpfer, der sich nicht so schnell entmutigen lässt. Seit 2010 sind die beiden verheiratet. „Wir haben die Philosophie, dass ein weiblicher und ein männlicher Teil ein Ganzes ergibt“, sagt Betty. Sie und Oli sind auf Augenhöhe. Das mache die beiden zu einer „Gewalt“. Miteinander sind sie stark, ihre Beziehung ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, die alles andere als selbstverständlich ist.

Gemeinsam schafften sie es auch, durch ein tiefes Tal zu wandern. Denn das Schicksal warf ihnen noch einige Felsbrocken in den Weg, bevor es wieder aufwärts ging. „Wollen wir gehen oder bleiben? Was sollen wir tun?“ Betty hielt trotz der heftigen Zweifel auch in der problematischen Zeit die Stange. Sie ist auf dem Hof aufgewachsen und wollte ihn nicht kampflos aufgeben. Doch die Einnahmen fehlten, das Geld ging zur Neige. Eine nervenaufreibende Zwangsversteigerung war die Folge. „Gebt euch geschlagen“, sagten die Leute. Wer nun denkt, das wäre das Ende, der hat sich getäuscht – und seine Rechnung ohne die Sanders gemacht! Wie Phönix aus der Asche tauchte die junge Familie wieder auf. Denn das Schicksals-Blatt wendete sich wieder. Aus der Insolvenz heraus kauften Oli und Bettina Sander 2017 das viereinhalb Hektar große Anwesen. Einer klugen, menschlichen Bankerin sei Dank. Gerade einmal 35 Jahre alt, nahmen die beiden Unternehmer das Zepter in die Hand. „Wir kämpften bis zum Letzten“, erzählt Oli heute nicht ohne Stolz. Urvertrauen ist dabei eine ihrer Geheimwaffen.

Weilheim Peterskirche

Geniales Upcycling in der Bar „Moonshiners“: Die Gläserschränke waren einst Bienenkästen

Wie Phönix aus der Asche

 

Peu à peu setzten sie die Kernsanierung einzelner Gebäude um. Das taten sie mit so viel Geschick und einem fast unglaublichen Fleiß, dass sie heute unter anderem wieder von der Vermietung und Verpachtung leben können – und große Pläne haben. Nicht selten arbeiteten sie von morgens sieben Uhr bis abends zehn Uhr, sechs Tage in der Woche, erzählt Oli. Es ist hart, doch sie tun es für die Familie. Oli kam ursprünglich aus Emsdetten in Nordrhein-Westfalen. Als „Reingeschmeckter“ hatte er es im ländlichen Böhmenkirch auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb nicht leicht. Davon merkt man heute nichts mehr. Er hat sich mehr als gut akklimatisiert, spricht bestes Schwäbisch und hat das im Südwesten so hochgelobte „schaffa“ (also schaffen) verinnerlicht. Als Oli kam, wurde der Hof von Frauen regiert. Doch er fand seinen Platz – die Rolle des männlichen Parts war noch frei. „Ich freue mich, wenn die Leute loben, wie gut der Hof aussieht“, meint Oli. Es steckt auch eine Menge seiner Arbeit darin.

Derzeit haben sie 40 Gästebetten mit einer guten Auslastung. Im Stammhaus, dem Berghaus, das ehemals auch mit einer Wirtschaft und einem Wanderlokal ausgestattet war, beherbergen die Sanders heute Monteure, die in Ulm, Aalen oder Stuttgart ihrer Arbeit nachgehen. Die Männer kommen meist aus Kroatien, Polen, Ungarn oder Rumänien und bleiben zwischen einer Woche und einem Jahr. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre in der Stube am wärmenden Kachelofen. Auf dem Hof leben auch Bettys Mutter Kornelia, Diana und Ivan, die die Sanders bei so manchen Arbeiten unterstützen.

Weilheim Peterskirche

Entspannen im eigenen, holzbefeuerten Hot Tub: Oli (rechts) und Fotograf Ralph

Die Berginsel am Albtrauf entwickelt sich 

 

Außerdem gibt es viel Platz für Zelte und ein urgemütliches, neu renoviertes Gästehaus, in dem wir heute unsere Nacht verbringen dürfen. Ein Kamin spendet wohlige Wärme, es duftet nach Holz und frischer Wäsche, als wir die Ferienwohnung beziehen. Bevor wir allerdings bettschwer in die Federn fallen, gibt es noch einen Absacker in der hofeigenen Moonshiner Bar. Auch hier steckt die Liebe im Detail. Die Gläserschränke sind aus ehemaligen Bienenkästen gezaubert. Die Theke war einst ein mächtiger Mammutbaum aus dem nahen Kirchheim unter Teck, den deren Besitzer aus der Not heraus fällen lassen musste. Bei Oli „stirbt“ nämlich kein Baum einfach so. Wir sitzen auf Fellen und erzählen uns Geschichten aus unserem Leben. Die Männer steigen im Adamskostüm in den dampfenden Hotpot, verschluckt von der kühlen Nacht.

Am nächsten Morgen stehen wir gestärkt auf. So gut haben wir selten geschlafen, die uns umgebende Ruhe ist himmlisch. Zum Frühstück gibt es frische, eigene Hühnereier. Lyn und ihre Freundin Jasmin haben bereits frische Milch aus dem Dorf besorgt. Ja, so fühlt sich das perfekte Landleben an. Betty und Oli sind gerne für ihre Gäste da, das spürt man.

Weilheim Peterskirche
Ein „saugmütlicher“ Saunawagen ist Teil des Verwöhnprogramms für die Gäste

Zukunft mit Hindernissen

 

Es sind noch viele Hindernisse zu beseitigen, die auf Bettys und Olis Weg zu einer „Berginsel am Albtrauf“ der Zukunft mit Glamping, Chalets, Schäferwagen und einem Naturpool führen. Und genau das ist Bettys und Olis Ziel. Noch gibt es keinen Bebauungsplan, geschweige denn einen gültigen Flächennutzungsplan. Außerdem liegen noch nicht genutzte Gebäude brach oder stehen leer. Doch wer quasi aus dem Nichts einen funktionierenden Monteurzimmerbetrieb aufbauen kann und zunehmend auch für Gäste wieder eine interessante Destination bietet, der ist zu fast allem fähig.

Schon heute heißt es „Feel the Sander“. Wer bei diesen leicht wilden, ehrlichen, schaffigen und vor allem herzensguten Leuten zu Gast ist, spürt das. Wir fühlen uns schon nach wenigen Stunden wie ein Teil der Familie. Die Sanders haben Fantasie, handwerkliches und kreatives Geschick. Besonders wichtig ist ihnen, dass sie sich mit ihrem Handeln identifizieren können. Dazu gehört für sie zwingend, auch an die nächsten Generationen zu denken und konsequent nachhaltig und umweltbewusst zu agieren. Das Energiekonzept sieht vor, Sonnenenergie und nachwachsende Rohstoffe zu nutzen sowie den Energieverbrauch zu minimieren. In überschaubaren Bauabschnitten soll ein Projekt entstehen, das ganz selbstverständlich regionale Baufirmen zuerst berücksichtigt. Dabei wollen sie ihr gutes Netzwerk nutzen. Sanders sind sich selbst treu.

Weilheim Peterskirche
Betty und Oli haben noch viel vor: Die Berginsel entwickelt sich immer weiter

Lage, Lage, Lage 

 

Was bei Immobilien gebetsmühlenartig wiederholt wird, ist hier Realität. Die Region ist eine Perle der Natur. Die Lage der Berginsel am Albtrauf ist also prädestiniert, Wandersleuten, Radfahrern und anderen Outdoor-Enthusiasten einen unvergesslichen Aufenthalt zu bieten – oder, wie Betty sagt, ein Mikroabenteuer.

Die Berginsel thront auf einer Höhe von 750 Metern in Oberböhringen, einem Teilort von Bad Überkingen. Das Örtchen mit seinen etwa 250 Einwohnern hat sich ein ursprüngliches, dörfliches Leben erhalten. Direkt am Sanderschen Anwesen vorbei führt der zweitschönste Wanderweg Deutschlands, der Qualitätswanderweg „Felsenrunde“, einer der beliebten Löwenpfade. Doch nicht nur das: Fast vor der Haustür gibt es Klettersteige, einen Golfplatz, ein Thermalbad und eine sagenhafte Aussicht bis in die Alpen. Ein Paradies für alle Naturliebhaber. Ja, die Berginsel am Albtrauf hat Potenzial. Wir freuen uns schon darauf, hoffentlich bald wiederzukehren.

Berginsel am Albtrauf

  • Hier geht´s zur Berginsel
  • Adresse: Berghaus St. Michael – 73337 Bad Überkingen/Oberböhringen
  • Top-Tipp: Deutschlands zweitschönster Wanderweg, die Tour „Felsenrunde“ führt direkt an der Berginsel vorbei. Die Tour findest du hier.

Rezept für Olis „Männeressen“: Schwabenburger

 

Wenn Vater und Sohn sich etwas Gutes gönnen wollen, gibt es einen Schwabenburger:

Schinkenwurst (aus der Dose, das ist wichtig) wird auf beiden Seiten angebraten. Das Bauernbrot oder ein Eingenetztes wird bereitgelegt. Dieses wird mit den gebräunten Scheiben der Schinkenwurst belegt und allem, was der Kühlschrank so an Gemüse hergibt, also zum Beispiel Zwiebeln, Paprika oder Gurke. Ketchup und Mayo folgen. Anschließend wird noch eine Scheibe Bergkäse darauf drapiert und das Ganze mit einem Spiegelei gekürt. Deckel, also zweite Brotscheibe, drauf und genießen.

Hinweis:
Die Werbung in diesem Beitrag für die Berginsel am Albtrauf erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung. Wir waren der Einladung der Familie Sander gefolgt. 

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Felsenrunde Bad Überkingen

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Majestätische Felsen und Alpensicht hoch über dem Filstal

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Die Felsenrunde in Bad Überkingen auf der Schwäbischen Alb ist zu jeder Jahreszeit ein Traum

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Sagenumwobener Jungfraufels

Jungfrau und Löwe

 

Es war einmal eine wunderschöne Jungfrau, der an diesem magischen Ort große Gefahr drohte. Ein Jäger verfolgte sie. Sie rettete sich am Ende ihrer Flucht auf einen Felsen, der hoch über dem Filstal thront. Zu spät bemerkte die Jungfrau, dass sie hier weder vor noch zurück konnte.  Doch wie sollte sie sich vor ihrem Verfolger retten, der immer näherkam? Verzweifelt stürzte sie sich in die Tiefe. Wie durch ein Wunder überlebte sie den Sturz – ein Alblöwe fing die Schöne auf.

So wie die „Steinerne Jungfrau“ hat jeder Löwenpfad seine eigene Geschichte oder Sage. Es ist eine schöne Einstimmung auf die Tour, die einen erwartet.  

Wenn man heute auf dem nach der Sage benannten Jungfraufelsen steht und die Augen in die Ferne schweifen, kann man sich kaum vorstellen, wie ein Mensch den Fall überleben konnte. Kühn thront der Jungfraufelsen hoch über dem Filstal in Öberböhringen, das zum Heilkurort Bad Überkingen zählt.

Traumaussichten am laufenden Band

 

Bevor wir diese traumhafte Aussicht genießen können, sind erst einmal knackige 200 Höhenmeter zu bewältigen. Steil schrauben sich die Serpentinen vom Startpunkt in Bad Überkingen unterhalb der Hausener Wand empor. Der Weg führt schattig durch einen dichten Buchenwald nach oben. Dort angekommen, erwartet uns die Weite der Albhochfläche. Für die Mühen unseres Aufstiegs werden wir reich mit spektakulären Aussichten belohnt. Ein leichter Wind weht hier auf gut 700 Meter Höhe und trocknet schnell unsere Schweißperlen auf der Stirn.

Der sagenumwobene Jungfraufelsen ist unser erster Aussichtsplatz in einer Reihe von vielen weiteren. Während wir unseren Füßen eine kurze Pause gönnen, wandern die Augen weiter über das Filstal. Wir sitzen auf den von der Sonne leicht erwärmten Felsen. Die Kamera ist ausgepackt und kommt kaum mehr zur Ruhe, müssen doch die famosen Eindrücke für die Ewigkeit festgehalten werden. Grün in allen Schattierungen von hellgrünen Wiesen über dunkle, sattgrüne Wälder fesseln unseren Blick. Winzig klein bilden die roten Dächer der Ortschaften im Filstal einen hübschen Farbkontrast. Das Relief der Schwäbischen Alb zieht uns mal wieder völlig in seinen Bann.

Wasserfall - Drei Schluchten

Entlang der Felsenrunde kann so mancher steinerne Aussichtspunkt erklommen werden

Zweitschönster Wanderweg Deutschlands

Spätestens jetzt ist uns klar, warum die „Felsenrunde“ 2018 von den Leserinnen und Lesern des Wandermagazins zum zweitschönsten Wanderweg Deutschlands gewählt wurde. Getoppt wurde die Tour auf der Schwäbischen Alb nur von der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg in Rheinland-Pfalz im Hunsrück.

 Die Felsenrunde ist einer der Löwenpfade im Landkreis Göppingen, die das Deutsche Wanderinstitut als Qualitätsweg zertifiziert hat. Für die Löwenpfade stand der Löwenmensch Pate – das magische Symbol der Schwäbischen Alb. Auch bei der Felsenrunde spielt in der Geschichte ein starker Löwe die Rolle eines Helden.  

Immer dem Löwen mit der grünen Mähne nach

Der Pfad schmiegt sich dicht an die Felsen

Entlang der steilen Kante des Albtraufs

Auf den Spuren des Königs der Tiere geht es weiter, immer an der spektakulären Kante des Albtraufs entlang. Staunend wandern wir zum Hausener Eck, wo wir den nächsten Traumblick beschert bekommen. Gleich mehrere Wände und pittoreske Felszinnen ragen hier leicht unterhalb der Traufkante rund 250 Meter über dem Talboden in den Himmel. Die Felsen sind bei Kletterern beliebt. Aber auch ohne Kraxeltalent haben wir einen wundervollen Panoramablick über das Filstal. Schon bald erreichen wir den höchsten Punkt der Route: den Aussichtspunkt Sandgrube, der eine stolze Höhe von 751 Metern hat.

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Hoch über der Fünftälerstadt Geislingen an der Steige

Atemberaubender Panoramablick

 

Der Weg führt weiter zum Golfplatz von Unterböhringen. Die 18-Loch-Anlage liegt in reizvoller Panoramalage. Im zugehörigen schwäbischen Restaurant wird Kaffee und Kuchen oder ein herzhaftes Vesper serviert. Am schönsten genießt man die Stärkung auf der Sonnenterrasse. Uns jedoch zieht es weiter zum Ramsfelsen. Auch dieser Kalkfelsen wird gerne von Kletterfans frequentiert. Er bietet einen traumhaften Blick über den Ort Kuchen und den Tegelberg. Wir erkennen die Burg Scharfeneck und das markante Dreigestirn der Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen.

 

Nächster Halt ist der Dreimännersitz, ebenfalls mit beeindruckender Aussicht. Hoch über der Stadt Geislingen schwingen wir auf der Holzschaukel vor und zurück, während wir das Panorama in uns aufsaugen. Wie in einem Adlerhorst fühlen wir uns im kleinen Ausguck direkt daneben. Was es alles zu sehen gibt, erfahren wir hier auf einer Infotafel. Gegenüber können wir weitere majestätische Felsgestalten entdecken wie den Bismarckfelsen oder die Löwin. Vor unseren Augen ragt die Burgruine Helfenstein aus dem dunkelgrünen Wald empor. Einen kleinen „Überblick“ bekommen wir über das Eybtal, dem größten Naturschutzgebiet der Region Stuttgart, und die Bergwerksvergangenheit der Stadt Geislingen. Für geselliges Beisammensein und Motivation des Wandernachwuchses sorgt der Grillplatz mit Spielgeräten.

Weilheim Peterskirche

Geislingen an der Steige aus der Vogelperspektive

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Schillertempel zu Ehren des Dichters

Ein Tempel zu Ehren von Friedrich Schiller

 

Der nächste und letzte „Boxenstop“ vor dem Ende der Tour ist eher ungewöhnlich für die Schwäbische Alb. Nachdem wir schon einige Höhenmeter locker, flockig nach unten marschierten, erhebt sich wie aus dem Nichts ein Tempel. Nicht irgendein Tempel, sondern einer zu Ehren des berühmten württembergischen Dichters Friedrich Schiller. Auch wenn Schiller in Bad Überkingen niemals gewirkt hatte, erhielt er 100 Jahre nach seinem Tod dieses Denkmal auf einer Anhöhe nordöstlich der Gemeinde. Umrahmt von mächtigen Baumveteranen, ist der Tempel heute eine beliebte Sehenswürdigkeit.

Wir müssen uns im Inneren des Tempels einmal im Kreis drehen, um das wundervolle Zitat Schillers zu lesen: „AUS DEN WOLKEN MUSS ES FALLEN, AUS DER GÖTTER SCHOSS, DAS GLÜCK, UND DER MÄCHTIGSTE VON ALLEN HERRSCHERN IST DER AUGENBLICK.“

Welch schöner Abschluss einer Wanderung, die so voller überwältigender Augenblicke ist.

Weilheim Peterskirche

Im Herbst geht von der Region hoch über dem Filstal ein ganz besonderer Zauber aus

Weilheim Peterskirche

Ein leichter Nebel verleiht den Wiesen eine mystische Atmosphäre

Qualitätsweg Löwenpfade: „Felsenrunde“

  • Länge: 13,3 km
  • Höhenmeter: 427 Meter (jeweils im An- und Abstieg)
  • Die Tour findest du hier
  • Berginsel am Albtrauf: Eine packende Reportage

Hinweise:
Die Werbung in diesem Beitrag für den Qualitätsweg „Felsenrunde“, den ich nenne und verlinke, erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.

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5 schönste Winterwanderungen Schwäbische Alb

5 schönste Winterwanderungen Schwäbische Alb

Die 5 schönsten Winterwanderungen auf der Schwäbischen Alb

 

Wasserfall - Drei Schluchten

Winterzauber auf der Schwäbischen Alb

Top 5 Winterwanderungen auf der Schwäbischen Alb

 

Wandern ist nur etwas für die warme Zeit? Oh nein, gerade wenn der Winter die Schwäbische Alb in ein weißes Kleid hüllt, ist es Zeit für ein zauberhaftes Erlebnis. Sobald die weiße Pracht unter deinen Stiefeln knirscht, die Flocken in den Zweigen glitzern und mit ein bisschen Glück sogar die Sonne scheint, dann hält dich nichts mehr in der warmen Stube. Hier findest du die Top 5 der Winterziele.

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Eiskaltes Schneeparadies bei Bad Boll

5. Platz: Winterwanderung Berta-Hörnle-Tour

 

Wer sagt, dass nur geräumte Wanderwege – zumal oft Strecken – für eine Wintertour taugen? Der Löwenpfad „Berta-Hörnle-Tour“ in Bad Boll im Landkreis Göppingen entfaltet gerade auch im Winter seine ganze Pracht. Auf dem als „traumtour“ zertifizierten Qualitätsweg erwartet dich ein Höhepunkt nach dem anderen.

Die Rundwanderung führt dich vorbei an den Spuren der ehemaligen Bertaburg. Auf einem Stück deines Weges schlängelst du dich auf dem Naturpfad „Sinneswandel“ über Wurzeln und Bachläufe. Du balancierst über die schmale Holzbrücke, schaukelst in der Baumwipfelmatte oder staunst über ein rotes Baumfeld. Beim Tempele – der einst für König Wilhelm I. als „Belvedere“ erbaute Aussichtsplatz – hast du einen atemberaubenden Blick über die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Ein paar Höhenmeter später auf dem Hörnle schweifen deine Augen weit über das Albvorland. Am Wochenende kannst du dich in der über 100 Jahre alten Kornberghütte aufwärmen und mit deftigen Landjägern oder deinem eigenen Rucksackvesper stärken.

Tourinfos
Länge: 14,5 km
Höhenmeter: 357 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel
Tipps: Trittsicherheit und feste Stiefel mit gutem Profil erforderlich, es gibt oft matschige Passagen.

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest du die Tour.

4. Platz: Winterwanderung Uracher Wasserfälle

 

An frostigen Tagen ist der Uracher Wasserfall mit bizarren Eiszapfen geschmückt. Imposante Eisskulpturen wachsen von der Fallkante in die Tiefe. Gefrorene Wasserspritzer erschaffen im Moos eine bezaubernde Miniaturlandschaft. 37 Meter stürzt der Brühlbach beim Uracher Wasserfall zu Tal – damit ist er der höchste Wasserfall der Schwäbischen Alb.

Schon der Weg zum Uracher Wasserfall ist ein Genuss. Inmitten der herrlichen Waldkulisse schlängelt sich der Pfad mit seinen Treppen hinauf. Oben angekommen, genießt du das Naturspektakel aus der Vogelperspektive. Die Aussicht über die Tuffsteinkante ist fantastisch. Deine Augen schweifen über das idyllische Maisental bis zur Burgruine Hohenurach. Dieser Anblick bleibt dir auch bei deinem Weiterweg entlang der Albkante erhalten. Bevor du deine Tour fortsetzt, kannst du dich hier auf dem Rastplatz noch stärken – die Hütte bietet auch im Winter ein trockenes Plätzchen. Nicht nur Pferdenarren sind entzückt vom Fohlenhof des Gestüts Marbach, das du durchquerst. Ein wildromantischer Leckerbissen folgt kurz darauf mit dem Gütersteiner Wasserfall.

Tourinfos
Länge: 10 km
Höhenmeter: 510 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel (unsere Einschätzung)
Tipps: Trittsicherheit und feste Stiefel mit gutem Profil sind erforderlich. Aber Achtung, im Winter kann der Weg gefährlich glatt und zeitweise gesperrt sein.

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest du weitere Informationen.

Faszination aus Eis: der Uracher Wasserfall

Pittoreske Eiskunst 

3. Platz: Winterwanderung zum Schloss Lichtenstein

Wandern, wo Dornröschen von ihrem Prinzen wachgeküsst wurde: Entdecke den Winterzauber beim Märchenschloss Württembergs. Wie von Puderzucker bestäubt, präsentiert sich das Schloss Lichtenstein im Winter. Es thront spektakulär auf einem Felsen.

Hier beginnt die Traumtour namens „hochgehträumt“, ein Premiumwanderweg in Lichtenstein. Wenn du staunend vor dem Schloss stehst, wird dir gleich klar, warum gerade dieses der Drehort des Märchenfilms Dornröschen sein durfte. Während das Schloss noch ein recht junges Kleinod aus dem 19. Jahrhundert ist, steht nur einen Steinwurf entfernt die Burgruine Alt-Lichtenstein auf einem steilen Felssporn. Sie entstand zwischen 1150 und 1200. Beim Schloss kannst du verweilen und dich für deinen Weiterweg in einem der Restaurants verwöhnen lassen. Auch wenn es noch so sehr verlockt, einfach hierzubleiben, lohnt es sich, die Tour fortzusetzen. Es erwarten dich traumhafte Aussichtspunkte, etwa der Brunnenstein oder der Breitenstein. Letzterer beschert dir einen herrlichen Blick zurück zum Schloss.

Tourinfos

Länge: 10,9 km
Höhenmeter: 220 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel

Tipps: Trittsicherheit und feste Stiefel mit gutem Profil sind erforderlich.

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest du weitere Informationen.

Wasserfall - Drei Schluchten

Märchenschloss Lichtenstein

Wasserfall - Drei Schluchten

Auf 817 Metern Höhe in spektakulärer Lage am Albtrauf erbaut

2. Platz: Winterwanderung rund um den Breitenstein

In der Liga der schönsten Aussichtsplätze der Alb spielt der Breitenstein ganz oben mit. Das 811 Meter hohe imposante Felsplateau liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb direkt am Albtrauf. Von hier eröffnet sich ein großartiger Panoramablick über die luftige Felskante. Vor deinen Augen breitet sich das Albvorland aus. In der Nähe thront die Burg Teck. Auch die drei Kaiserberge buhlen um deine Aufmerksamkeit. Bei klarer Sicht schweift dein Blick bis zum Stuttgarter Fernsehturm, zu den Schwarzwaldhöhen und zum Odenwald. Im Winter wabert im Tal an manchen Tagen noch dichter Nebel, während auf dem Breitenstein bereits der Schnee in der Sonne funkelt – ein unbezahlbares Erlebnis! Sobald abends die Sonne ihre letzten Strahlen schickt und sich der Horizont rot verfärbt, staunst du über ein weiteres Naturspektakel der Extraklasse.

Tipp: Aktive wandern von Bissingen an der Teck auf den Breitenstein, etwa auf dem Premiumwanderweg „hochgehadelt“. Wenn du in deinen Siebenmeilenstiefeln unterwegs bist, kannst du den Aussichtsplatz auch auf dem Alb-Nordrand-Wanderweg HW 1 entdecken. Willst du es gemütlicher angehen, parkst du auf dem Wanderparkplatz Breitenstein. Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Ziel.

Tour-Idee „hochgehadelt“ mit Breitenstein, Hörnle, Burg Teck und Burgruine Rauber

Länge: 12,9 km
Höhenmeter: 580 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel

Tipps: Trittsicherheit und feste Stiefel mit gutem Profil sind erforderlich.

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest du weitere Informationen.

Wasserfall - Drei Schluchten

Der Breitenstein ist ein perfekter Platz, um den Sonnenuntergang am Albtrauf zu genießen 

Wasserfall - Drei Schluchten

Ein Gefühl wie über den Wolken

Wasserfall - Drei Schluchten

Fantastische Aussicht zur Burg Teck – der verschneite Baum bildet einen malerischen Rahmen

1. Platz: Winterwanderung rund um die Burg Hohenzollern

Wie Grimms Märchen entsprungen, präsentiert sich die winterliche Burg Hohenzollern. Die Burg ist die Krönung der Bilderbuchlandschaft der Zollernalb. Majestätisch thront sie in 855 Meter Höhe auf einem Bergkegel.

Die wohl schönste Sicht auf die Burg mit ihren zauberhaften Türmchen und Zinnen, hast du vom Zeller Horn. Selbst wenn dich dein Weg nicht direkt daran vorbeiführt, ist ein Abstecher empfehlenswert. Ein weiterer gigantischer Aussichtspunkt ist der Raichberg. Hier blickst du nicht nur zur Burg Hohenzollern, bei klarer Sicht kommt noch die Gipfelparade der Alpen hinzu.

Nachdem du die Burg Hohenzollern gebührend aus der Ferne bewundert hast, lohnt sich ein Besuch. In der kalten Jahreszeit wirst du eingehüllt von einem wahrlich königlichen Winterzauber. Du fühlst dich wie eine Königin oder ein König, wenn du durch die festlich geschmückten Gemächer schreitest. Ein Fest der Sinne erwartet dich auch im Außenbereich. Von den faszinierenden Illuminationen und besinnlichen Klängen wirst du in eine andere Welt entführt. Der Duft von Glühwein und Waffeln bringt dich auf die Erde zurück.

Tour-Idee Premium-Winterwanderweg „Wintermärchen“ (Deutschlands bester Winterpremiumweg)

Länge: 7,3 km
Höhenmeter: 170 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel

Tipps: Nur bei guter Schneelage ist der Weg präpariert und begehbar.

Du willst am liebsten gleich loswandern? Hier findest du weitere Informationen.

Wasserfall - Drei Schluchten

Die Burg Hohenzollern thront auf einem vollkommenen Kegelberg

Hinweise:
Die Werbung in diesem Beitrag für die Wanderwege, die ich nenne und verlinke, erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.

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Obstblüte in Beuren

Obstblüte in Beuren

Obstbaumblüte auf der Schwäbischen Alb in Beuren

Aktualisierung: 08.04.2024

Wasserfall - Drei Schluchten

Blütenparadies am Rande der Schwäbischen Alb

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Zart wie Seide: Apfelblüten

Ein Traum: Wandern während der Obstbaumblüte

 

Wenn die Kirschblüte nahtlos in die Apfel- und Birnenblüte übergeht, verwandeln sich die Streuobstwiesen am Fuße der Schwäbischen Alb in ein Paradies. An vielen Orten am Rand der Schwäbischen Alb kannst du blühende Obstbäume in ihrer ganzen Pracht erleben: Zum Beispiel in Neidlingen, das für sein „Schwäbisches Hanami“, also seine Kirschblüte, bekannt ist, oder in Weilheim an der Teck. Auch auf den Wiesen rund um den kleinen Kur- und Erholungsort Beuren im Landkreis Esslingen ist im Frühjahr die Obstbaumblüte ein saisonaler Höhepunkt. Und um eine Blütentour bei Beuren soll es in diesem Beitrag gehen.

Hochgehberge auf der Schwäbischen Alb

 

„Hochgehnießen“ heißt die Wanderung, auf der wir das Streuobstwiesen-Paradies erleben. Wir genießen mit fast allen Sinnen. Das Auge schweift über das weiß-rosa Blütenmeer. Es duftet himmlisch, denn nicht nur die Obstbäume stehen in voller Blüte, sondern auch die Wiesen blühen üppig. Die Luft scheint zu vibrieren, überall brummt und summt es: Hier eine dicke Hummel, die sich am süßen Nektar labt und dabei mit ihrem Gewicht die Blüten bedenklich nach unten zieht, da eine fleißige Biene, die mit Blütenpollen schwer beladen von dannen schwebt. Auch der Tastsinn kommt auf seine Kosten. Vorsichtig berühre ich eine Apfelblüte, weich und seidig fühlt sie sich an.

Wasserfall - Drei Schluchten

Freilichtmuseum Beuren inmitten blühender Obstbäume

Wandern in traumhafter Natur

Die Wanderung „hochgehnießen“ ist ein Premiumweg, auf dem man die Seele baumeln lassen kann. Eine gemütliche Runde mit überschaubarem An- und Abstieg. Ideal also für einen After-Work-Spaziergang oder für Familien. Gerade Kinder haben hier ihren Spaß, denn die Tour fängt schon mal gut an. Start ist das Freilichtmuseum Beuren. Hier kannst du die kuscheligen schottischen Hochlandrinder beobachten und fotografieren. Einen Besuch wert ist auch das Museum selbst, wo du den Dorfalltag längst vergangener Zeiten erkunden kannst.

Ein Zitronenfalter nimmt Platz auf dem Schild der Wanderung

Schönheit liegt oft am Wegesrand: Traubenhyazinthen mit Löwenzahn und Wiesenschaumkraut als Kulisse

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Obstbäume mit der Burg Hohenneuffen im Hintergrund

Fantastische Ausblicke auf Burg Teck, Burg Hohenneuffen und die drei Kaiserberge

 

Weiter geht die Wanderung durch die Obstplantagen. Neben dem Blütenzauber solltest du den Blick auch einmal in die Ferne schweifen lassen. Gleich zwei Burgen sind in Sichtweite: die Burg Teck und die Burg Hohenneuffen. Die majestätischen Burgen, umrahmt von blühenden Bäumen, sind ein lohnendes Fotomotiv. Bei guter Sicht erspähst du sogar die berühmten drei Kaiserberge.

Weilheim Peterskirche

So muss es wohl im Paradies aussehen …

Premiumwanderwege Hochgehberge: „hochgehnießen“

  • Länge: 6,7 km
  • Höhenmeter: 110 Meter (jeweils im An- und Abstieg)
  • Die Tour findest du hier.
  • Wer (wie ich) nicht genug vom Wandern bekommen kann, empfehle ich eine Kombination aus den Premiumwanderwegen „hochgenießen“ und „hochgehlegen“. Ich habe die Tour für dich auf komoot aufgezeichnet und geplant. Zum verlängerten Wanderspaß gehts hier.

Hinweise:
Die Werbung in diesem Beitrag für die Premiumwanderung „hochgehnießen“ und das Freilichtmuseum Beuren, die ich nenne und teilweise verlinke, erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.

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Hochgehswiggert bei Münsingen

Hochgehswiggert bei Münsingen

Hochgehswiggert: Zwei Burgen und Dutzende Schmetterlinge im Großen Lautertal

Von fast unwirklicher Schönheit: das Große Lautertal

Schon mal ge(h)swiggert?

Nein? Dann auf ins „Große Lautertal“ bei Münsingen. Hier kann man bei einer recht gemütlichen Wanderung zu zwei Burgen und wunderschönen Aussichtspunkten swiggern. Die Tour „hochgehswiggert“ ist eine von über 20 zertifizierten Prädikatswanderwegen in und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. 

Ach so, wie die Broschüre der „Hochgehberge“ verrät, ist Swigger kein neues Jugendwort, sondern der (wie ich finde, sehr coole und revivalfähige ) Vorname des IV. Herrschers von Gundelfingen aus dem 12. Jahrhundert. Und auf dessen Spuren sind wir bei der Tour unterwegs.

So muss es im Paradies aussehen ...

Idylle am Mittelgebirgsfluss

Start der Rundtour ist der Wanderparkplatz Heiligental bei der gleichnamigen Liegewiese. Wer sich für den späteren Aufstieg gleich vorab stärken möchte oder noch einen kleinen Motivationsschub braucht, kann sich hier an der Grillstelle gleich die Rote oder das Stockbrot zubereiten.

Auch wenn der Platz zum Verweilen einlädt: Weiter geht es, und zwar sehr idyllisch entlang der Großen Lauter, die sich durch das Tal schlängelt. Und schon muss die Kamera raus aus dem Rucksack, der Blick auf die Kulisse von Niedergundelfingen ist einfach zu schön, um ihn nicht festzuhalten.

Fachwerk-Schönheiten in Niedergundelfingen

Einkehr hinter dicken Mauern

Eine „Einkehr hinter dicken Mauern“ verspricht die Burg Derneck auf 655 Meter über dem Meeresspiegel, die wir als nächstes erstürmen. Nicht zu übersehen ist, dass die Burg Eigentum des Schwäbischen Albvereins ist: Zwei große Logofahnen vor der Burg bilden einen bunten Kontrast zum historischen Ambiente. Degenhard von Gundelfingen ließ die Burg, die damals noch Burg Degeneck hieß, um 1350 errichten. Von der spätmittelalterlichen Anlage sind noch Teile der Schildmauer und des Turms erhalten. In der heutigen Zeit kamen Gastronomie und ein Wanderheim hinzu. Unterhalb der Burg gibt es schon die nächste Grillmöglichkeit und einen Spielplatz.

Burg Derneck Lautertal Baden Württemberg
Ein Ritter aus Esche wacht über die Burg Derneck
Der Schwäbische Albverein hat Einzug gehalten
"An dieser Stätte muss keine Kehle verdorren"

Ein majestätischer Blick

Vorbei ein artenreichen Blumenwiesen, in denen unzählige Insekten flattern, summen und brummen und durch einen lichten Buchenwald, geht es noch ein paar Höhenmeter nach oben zum Aussichtspunkt Lautertalblick. Ein aus einem Baum herausgearbeiteter Holzthron mit Krönchen lädt ein zu einer majestätischen Rast mit überwältigendem Blick auf die unten im Tal wild mäandernde Große Lauter.  

"Euer Majestät, eine schöne Aussicht gefällig?"

Das muss man selbst gesehen haben ...

Der erste Eindruck der Burg Hohengundelfingen ist das Bossenquader-Mauerwerk des Bergfriedes und eine vor der Burganlage errichtete ganz und gar nicht mittelalterliche Gabionenmauer.  Nun sind die anfangs erwähnten Spuren der Herrscher von damals eindeutig sichtbar: Erbaut hatten die Burg die Edlen von Gundelfingen im 11. Jahrhundert.

Sofort in den Bann gezogen werden wir jedoch von dem Blick über das Große Lautertal. Grün in allen Schattierungen vor tiefblauem Himmel mit malerischen Magritte-Wölkchen. Erst auf den zweiten Blick machen wir die Einzelheiten des umwerfenden Panoramas aus und nehmen auch den Umlaufberg der Großen Lauter, auf dessen Gipfel die Ruine Niedergundelfingen thront, und die hübschen Häuser der Gemeinde Gundelfingen im Tal bewusst wahr.

Langsam aber stetig erobert sich die Natur ihren Platz inmitten der Burganlage zurück. Efeu umrankt die Mauer, ein Baum scheint direkt aus dem steinernen Boden emporzuwachsen, Ehrenpreis mit seinen zarten violetten Blüten hat es sich in den Fugen der mächtigen Mauerquader gemütlich gemacht.

Stairway to Heaven
Das Tor ins Grüne
Blick von Burg Hohengundelfingen auf den Umlaufberg der Großen Lauter mit der Ruine Niedergundelfingen
Aussicht ins Große Lautertal
Zarte Eroberer der mächtigen Mauerquader

Unfassbare Schönheit der Natur

Eben die Natur ist es auch, die die Wanderung für mich zu einem besonderen Erlebnis auf der Schwäbischen Alb macht. Der Weg, der inmitten des UNESCO Biosphärenreservats Schwäbische Alb liegt, ist neben der vom Menschen geschaffenen Werke voller kleiner Wunder.

In den unterschiedlichsten Lebensräumen offenbart sich die unfassbare Schönheit der Natur. Entlang des Flusses Große Lauter, vorbei an sogenannten „Mageren Flachland-Mähwiesen“ und imposanten Kalkfelsen und durch sattgrünen Buchenwald führt die Wanderung.

Vielleicht merkt man es – der unerschöpfliche Reichtum der Flora und Fauna ist das, was mich flasht und vollkommen fasziniert. Es sind die blauen Prachtlibellen am Flussufer, die wie funkelnde Saphire umherflattern. Es sind die Sommervögel, wie man bis zum Mittelalter die Schmetterlinge nannte. In diesem Paradies tummeln sich viele Arten von Schachbrett über Kleiner Fuchs und sogar der extrem seltene, vom Aussterben bedrohte, Blauschwarze Eisvogel … Na, am besten seht ihr es euch selbst an.

Blauschwarzer Eisvogel
Vom Aussterben bedroht: Blauschwarzer Eisvogel
Der Perlmutterfalter mag Waldränder
Blütenreiche Magerwiesen: ideal für das Schachbrett
Besucher des Wanderschuhs: Gefleckter Schmalbock
Die Schönheit liegt am Wegesrand

Der Tour in Zahlen:

Länge 6,2 km
211 Höhenmeter
Dauer: etwa 2 Stunden reine Wanderzeit plus viel Zeit zum Genießen und Staunen 

Die Tourbeschreibung findest du hier.

Tipps:

  • Wem die kleine Wanderung zu kurz ist (wie uns) kann diese Tour prima mit der Tour „hochgehbürzelt“ verbinden.
  • Grillsachen einpacken! Entlang des Weges gibt es verlockende Möglichkeiten für eine eigene Grillsession.
  • Schmetterling-Fans aufgepasst: Hier ist ein perfekter Ort, die Sommer-Schönheiten zu bewundern und zu fotografieren.