3-Schluchten-Tour: Wutachschlucht, Gauchachschlucht und Engeschlucht
Die Wutachschlucht ist der größte Canyon Deutschlands
Drei Schluchten in einer Tour
Warum nur eine Schlucht, wenn man auch gleich drei haben kann? Und dazu noch drei völlig unterschiedliche. Der Kontrast ist die besondere Würze der Tour. Bei dieser spannenden Wanderung eroberst du die Wutachschlucht und zwei ihrer Seitenschluchten, die Gauchachschlucht und die Engeschlucht.
Wutachschlucht: Der größte Canyon Deutschlands
Die Wutachschlucht ist wohl die spektakulärste. Kein Wunder, dass sie gerne als „Grand Canyon des Schwarzwalds“ betitelt wird. Wobei ich keine Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon in Arizona erkenne. Richtig ist aber, dass die Wutachschlucht der größte Canyon Deutschlands ist und sich bis zu 170 Meter tief in die Landschaft hineingegraben hat. Und die Schlucht ist gesegnet mit einem überwältigenden Grün in allen Schattierungen, während im großen amerikanischen Bruder eher Trockenheit herrscht.
Etwa 1.200 Pflanzenarten gedeihen hier, darunter auch seltenere wie Hirschzungen, Türkenbundlilien und Silberblatt. Das wiederum lieben Schmetterlinge, von denen sagenhafte 500 Arten umherflattern sollen, und Vögel, die mit 100 Arten präsent sind. Gefiederte Bewohner sind etwa Eisvögel, Wasseramseln und Gebirgsstelzen.
Umrahmt ist die Schlucht von spektakulären Felswänden, durch die ein mal munter plätschernder, mal wütend fauchender Fluss mäandert. Von letzterem stammt wohl auch der Name: der reißende Fluss „Wutach“ für die „wütende Ach“.
Grandios ist sie und von einer eigenen, unverwechselbaren Schönheit. Die Wutachschlucht hat fünf Nebenschluchten; zwei davon lernst du bei dieser Tour kennen. Eine weitere ist die Rötenbachschlucht, über die du hier mehr entdecken kannst.
Wutachschlucht: Wenn man hier am Ufer sitzt, ist der Alltag fern und alle Sorgen schwimmen davon
Gauchachschlucht: Die Wildromantische
Was für ein Glück, dass dank der steilen Hänge und des herausfordernden Einstiegs die Gauchach auch heute noch ein Stück unverfälschter Natur ist. Tief hat sich die Gauchach in das Muschelkalkgestein hineingefräst.
Der spannende Weg durch die Schlucht schmiegt sich eng an den Bach. Sprudelnde kleine Wasserfälle stürzen sich über die Felsen. Immer wieder führen Holzbrücken und schmale Stege über das kristallklare Gewässer. Hinter jeder Kurve erwartet dich eine Überraschung. Die Natur ist und bleibt einfach die beste Künstlerin. Oberhalb der Wutachmühle beim Kanadiersteg mündet die Gauchach schließlich in die Wutach, wo ein neues Abenteuer beginnt.
Es lohnt sich, immer mal wieder innezuhalten und das postkartenreife Naturschauspiel in aller Ruhe auf dich wirken zu lassen. Packe ein Picknick in deinen Rucksack und gönne dir eine Pause auf einem der zahlreichen Felsen oder Baumstämmen, zu denen du Zugang hast. Da es meistens feucht ist, ist es angenehm, ein beschichtetes Sitzpolster dabeizuhaben. Wenn du dich verwöhnen lassen willst, ist das Wanderheim Burgmühle an der Gauchach empfehlenswert. An der Burgmühle mündet auch der aus der Engeschlucht kommende Tränkebach.
Ein kleiner Wasserfall stürzt sich in der Gauchachschlucht über den Felsen
Wildromantische Brücken in der Gauchachschlucht
Immer gut für eine Einkehr: Wanderheim Burgmühle
Engeschlucht: Die Anspruchsvolle
Die zwei Kilometer lange, recht gerade verlaufende Engeschlucht macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist wirklich eng. Auch sie ist eine spannende Nebenschlucht der Wutachschlucht. Felswände ragen empor, und die fast dschungelartige Flora rundet das wilde, undurchdringliche Ambiente ab.
Doch es ist auch rutschig und schlammig. Nicht nur nach Regenfällen, denn die Sonnenstrahlen haben es schwer, sich bis nach unten hindurchzukämpfen. Schuhe mit griffiger Sohle sind deshalb unbedingt zu empfehlen. Meist ist das Bachbett ohne Wasser, der Abfluss verläuft unterirdisch. So lustig es klingt, so beschwerlich ist die Tatsache, dass der Wanderweg meist feuchter ist als das Bachbett. Äste und ganze Baumstämme liegen wie in einem Mikadospiel kreuz und quer in der schmalen Schlucht. Glücklicherweise musst du zumindest über diese nicht kraxeln. Jedoch sind viele steile Treppen zu bewältigen.
Da es die Engeschlucht in sich hat, sind immer wieder Sperrungen nötig – gerade in den Wintermonaten. Das bedeutet zum Glück nicht das Ende deiner Wanderung: Die 3-Schluchten-Tour ist über die ausgewiesene Umleitung bei der Burgmühle trotzdem begehbar.
Wie ein Mikadospiel für Riesen: die Engeschlucht
Wanderabenteuer 3-Schluchten-Tour
Die zehn Kilometer lange 3-Schluchten-Tour ist einer der Schwarzwälder Genießerpfade. Gleich drei Schluchten lernst du bei dieser Rundwanderung kennen: Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht.
Du startest bei der Drei-Schluchtenhalle in Bachheim, wo du dein Auto auf dem großen Parkplatz kostenlos abstellen kannst. Zunächst wanderst du steil hinab in die etwas breitere Schlucht der Wutach. Spektakulär und einfach wunderschön sind die Abschnitte, auf denen du auf einem schmalen Sims zwischen der Felswand und dem Fluss läufst. Doch keine Angst, die schwierigeren Passagen sind mit einem Seil gesichert, an dem du dich entlanghangeln kannst.
Der Kanadiersteg führt über die Wutach in die Gauchachschlucht
Auf dem überdachten Kanadiersteg überquerst du die Wutach und kommst nun in die idyllische Gauachschlucht. Bald folgen die teilweise mit Moos überwucherten aber gut sichtbaren Kalksintertreppen. Meist schmiegt sich der Pfad eng an die Gauchach, immer wieder überquerst du den Bach auf malerischen Brücken.
In der Mitte der Gauchachschlucht liegt die Burgmühle, die mit einem Biergarten zu einer kleinen Verwöhnpause verführt. Gestärkt geht es weiter. Du hörst schon von Weitem, was dich als nächstes erwartet: ein Wasserfall stürzt sich über eine Steinstufe. Überraschend ist hingegen ein „Lost Place“ zwischen den Bäumen, der am Wegesrand um deine Aufmerksamkeit buhlt. Das wie ein verwunschenes Hexenhaus wirkende Gebäude ist ein altes Pumpenhaus.
Mitten im Wald kommst du an einem „Lost Place“ vorbei: das alte Pumpenhaus
Weiter folgst du dem Weg in nördlicher Richtung bis zur Abzweigung Tränkebachmündung. Dieser Bach formte die Engeschlucht. Durch das Kerbtal der Enge führt der Weg nun wieder steil nach oben.
Das Ende der Schlucht ist mit einem unübersehbaren historischen Mühlenstein markiert. Ein Schild am Mühlstein erinnert an die Narrenzunft Bachheim, die für den Ausbau und die Sicherung des matschigen Weges zuständig ist. Nun befindest du dich schon auf der Zielgeraden zurück zu deinem Ausgangspunkt.
Siehe unten: Tour 1
Ein historischer Mühlstein markiert das Ende der Engeschlucht
Weitere Tipps für Wandersleute
Verlängerungsmöglichkeit für alle, die von der Gegend nicht genug bekommen können oder sich sportlich noch etwas verausgaben möchten: Du kannst die Tour verlängern, indem du nicht über den überdachten Kanadiersteg direkt in die Gauchachschlucht wanderst, sondern nach rechts in Richtung Ewattingen abbiegst. Hier erwarten dich zwei weitere Mühlen: die Wutachmühle und die Bachtalmühle. Ich empfehle diese zweite Schleife eher ausgesprochenen Mühlenfans, da sie ansonsten etwas reizarm meist auf asphaltierten Wegen verläuft. Die gesamte über 18 Kilometer lange Tour 2 findest du bei mir auf komoot (siehe unten).
Einkehr: Die Burgmühle inmitten der wildromantischen Gauchachschlucht ist sowohl eine historische Stätte als auch ein beliebter Rastplatz entlang der Route. Hier kannst du dich mit regionalen, fair gehandelten und teilweise biologischen Speisen verwöhnen lassen. Auch der hausgemachte Kuchen ist eine kleine Sünde wert.
Tour 1 zum Nachwandern
Länge: 10,1 km
Höhenmeter: 180 Meter (jeweils im An- und Abstieg)
Ich habe die Wanderung für dich auf komoot geplant. Die Tour findest du hier.
Tour 2 zum Nachwandern
Länge: 18,4 km
Höhenmeter: 450 Meter (jeweils im An- und Abstieg)
Ich habe die Wanderung für dich auf komoot aufgezeichnet und geplant. Die Tour findest du hier.
Hinweise: Die Werbung in diesem Beitrag für die genannten Orte erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.
Der Genießerpfad Belchensteig im Schwarzwald ist Deutschlands schönster Wanderweg 2020. Mit einem traumhaften Panoramablick von den Schweizer Alpen über die Rheinebene hinweg bis zu den Vogesen gilt der Belchen zurecht als der schönste Berg des Schwarzwalds. Komm mit auf eine aussichtsreiche Halbtagestour. (…)
Eintauchen in echte Natur, auch mal abseits der Wege unterwegs sein, alle Sinne einsetzen. Und ganz ehrlich, wer möchte sich denn nicht mal wie ein Pionier fühlen, der geheimnisvollen Zeichen folgt und neue Wege erkundet? Deutschlands erste Crosswander-Tour ist definitiv ein Mikro-Abenteuer für alle, die mehr wollen als einfach „nur“ wandern. (…)
Wunder aus Stein: Eselsburger Tal und Spitzbubenhöhle
Die „Steinernen Jungfrauen“ sind das Wahrzeichen des Eselsburger Tals
Faszinierende Felsgiganten säumen den Weg
Eine Tour im Zeichen beeindruckender Felsformationen, faszinierender Tierwelt und zarter Frühlingsblüten … okay, ich gerate ins Schwärmen. Besser, ich berichte der Reihenfolge nach: Start der Wanderung rund um die Brenzschleife ist in Eselsburg, einem Ortsteil Herbrechtingens auf der Ostalb. Die Brenz umfließt an dieser Stelle in einer rund fünf Kilometer langen Schleife den Umlaufberg Buigen.
Zunächst führt die Tour entlang des Asphaltsträßchens auf der östlichen Seite der Brenzschleife in Richtung Herbrechtingen. Für Wanderer wie uns, die eigentlich schmale Pfade und Wildnis pur lieben, ist ein breiter Fahrweg nicht der Traum schlafloser Nächte. Aber in diesem Fall säumt ein unfassbar schöner Felsengarten den Weg. Highlight sind die sogenannten „Steineren Jungfrauen“, das Wahrzeichen des Eselsburger Tals.
Um die Felsnadeln rankt sich eine mystische, sehr traurige Sage, wie vor Ort auch auf einer Tafel zu lesen ist. Vor langer, langer Zeit soll ein wunderschönes, aber leider männerhassendes Burgfräulein … Doch ich will nicht zu viel spoilern, sonst ist die ganze Spannung weg.
Ein Tipp für Photoholics: Gegenüber der Steinernen Jungfrauen liegt der kleine Eisweiher, in dem sich die Felsenmonumente und die Wolken malerisch spiegeln – ein schönes Fotomotiv!
Blick über den Eisweiher zu den „Steinernen Jungfrauen – hier leider ohne SonneDie Brenz schlängelt sich durchs Tal: Man genießt einen schönen Blick in Richtung Herbrechtingen
Hoch geht es auf die Wacholderheide
Ein gut sichtbarer Trampelpfad führt uns nun rechts hinauf auf die Wacholderheide. Nun heißt es Augen auf und nach den Kuhschellen oder Küchenschellen Ausschau halten, die es hier in größerer Zahl geben soll. Und so ist es. Während uns zunächst, in der nach dem langen Winter noch spärlichen Vegetation, hauptsächlich die großen Wacholderbüsche ins Auge stechen, lassen die violetten Blütenschönheiten auf sich warten. Doch oben auf dem Heidehügel angekommen, sind sie: Die Köpfchen erst ein wenig geöffnet, noch niedergedrückt von der Schneelast, die sie kurz zuvor ertragen mussten. Also, Kamera gezückt und auf zum Fotoshooting mit den Kuhschellen. Dafür muss und sollte man den Pfad nicht verlassen.
Vor lauter Begeisterung darf man es nicht versäumen, den weiten Ausblick übers Eselsburger Tal zu genießen. Über die Felsnadeln und andere imposante Steinriesen hinweg, schweift der Blick über die mäandrierende Brenz. In der Ferne erscheinen die ersten Häuser von Herbrechtingen.
Pelzige Schönheiten: Die Küchen- oder Kuhschelle …… auf der Wacholderheide trifft man sie auch in kleinen Gruppen anAuch die Aussicht in die andere Richtung ist ein Traum
Wilde Flora und Fauna – besser als jeder Zoo
Auf diesem Pfad gelangen wir zurück nach Eselsburg. Dort angekommen, lernen wir eine Menge über die Biber: In der alten Kläranlage gibt es eine Lernstation mit einem nachgebildeten Biberbau, ein wirklich lohnenswerter Stopp.
Doch was ist das? Eine Bewegung in der Brenz lässt und innehalten. Ist das ein einheimischer Biber? Nein, viel zu klein. Es ist ein Bisam, der das Wasser der Brenz durchpflügt, kurz untertaucht und plötzlich auf der anderen Flussseite wieder zu sehen ist. Bisame stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind an unser Klima gut angepasst.
Währenddessen schreitet eine einzelne Graugans langsam am grasbewachsenen Ufer umher. Auch ein Graureiher hält nach Nahrung Ausschau.
Über die Brücke gelangen wir auf den Weg, der auf der westlichen Seite der Brenzschleife zwischen dem Flüsschen und dem Waldrand entlangführt. Neben einigen weißen Märzenbechern setzen im Hangwald Leberblümchen, Lerchensporn, Blausternchen und Traubenhyazinthen farbige Akzente. Da! Schon ist unsere Aufmerksamkeit weg von den Blüten wieder in Richtung Brenz gerichtet: zwei Nilgänse! Ein wild flatternder und schnatternder Ganter buhlt lautstark um eine Partnerin.
Lernstation Biberbau: alles, was Du schon immer mal über Biber wissen wolltest …… und gleich anwenden kannst: kein Biber sondern ein Bisam, der an der Brenz zu Hause istDie Graugans fühlt sich an der renaturierten Brenz wohl …… ebenso wie die zugereisten Nilgänse: Hier buhlt ein Ganter um eine Partnerin
Immer der Brenz entlang
Und schon wieder könnte man ins Schwärmen geraten. Hoch oben auf dem Falkenfelsen thront die Domäne Falkenstein über der Brenz. Kaum hat man diesen Eindruck verarbeitet, folgt das nächste Highlight, der Bindstein. Er ist ein gigantischer Felsen, der mit seiner Wandhöhe von bis zu 30 Metern und seinem bombenfesten, glatten Gestein gerne von Kletterern frequentiert wird.
Man braucht schon etwas Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass der Bindstein im 12. Jahrhundert einmal ein Burgfelsen war. Nur noch einige Buckelquader und die künstliche Rundung der Felsspitze deuten auf den befestigten Wehrturm hin. Allein im Eselsburger Tal gibt es 13 Kulturdenkmäler mit Zeugnissen aus der Vor- und Frühgeschichte, die die Herzen von Geschichtsfans höherschlagen lassen.
Nächstes Highlight und gleichzeitig unser „Wendepunkt“ ist die Bindsteinmühle am Rande des Eselsburger Tals. Nun geht es ein kleines Stück auf dem gleichen Weg zurück bis zu einer Brücke, die wir überqueren.
Der Lerchensporn oder „die Zottelhose“ wagt sich langsam aus der ErdeEin gebührender Rahmen für die Domäne FalkensteinSchwer vorstellbar: Der Bindstein war im 12. Jahrhundert einmal ein BurgfelsenIdylle an der Brenz: die Bindsteinmühle am Rande des Eselsburger Tals
Die Märzenbecher-Blüte – ein Traum in Weiß
Unsere letzten Ziele sind die Eselsburger Spitzbubenhöhle und ein gigantisches Blütenspektakel: die Märzenbecher-Blüte im Hangwald! Etwa eine viertel Million Märzenbecher sollen im Eselsburger Tal vorkommen, ein Zehntel des Bestandes in Baden-Württemberg. Das darf man sich nicht entgehen lassen.
Und tatsächlich, nun folgten am Waldrand entlang des Schotterweges Hänge, in strahlendes Weiß und leuchtendes Grün getaucht. Ein Meer aus Märzenbechern, soweit das Auge reicht. Hier auf der Ostseite des Tals bieten die streng geschützten „Großen Schneeglöckchen“ oder „Frühlings-Knotenblumen“, wie die Märzenbecher auch gerne bezeichnet werden, ein zauberhaftes Schauspiel. Deshalb ist eine Wanderung in den ersten Frühlingswochen besonders empfehlenswert.
Einziger Wermutstropfen waren die deutlich sichtbaren Baumfällarbeiten an einigen Stellen. Die tapferen Märzenbecher trotzten den Baumfällungen in diesem Paradies, bildeten zwischen den traurigen Baumstümpfen dennoch ihren weißen Blütenteppich – auch wenn der Anblick traurig stimmte. Wie die Stadt Herbrechtingen informierte, sind die Arbeiten auf Sturmschäden und auf das Eschentriebsterben zurückzuführen.
„Flowerpower and the rocks“: Tausende von Märzenbechern vor der Spitzbubenhöhle
Sehr schön ist das blühende Naturschauspiel vor der Kulisse der Spitzbubenhöhle in einem abgeschiedenen Seitental. Die filigranen Blütenkelche mit den typisch grünen Spitzen und den goldgelben Staubblättern vor dem schroffen Grau der Höhlenfelsen … einfach unschlagbar. Kurioserweise erscheint auf der topografischen Karte noch eine zweite Höhle, die südlich vom nahen Anhausen gelegene Klemmerhöhle, die ebenfalls den Namen „Spitzbubenhöhle“ trägt. Wir besuchten jedoch die Spitzbubenhöhle bei Eselsburg.
Zurück in Eselsburg, erreicht man einen großen Hofladen mit Café. Wenige Schritte davon entfernt, gibt es eine weitere Einkehrmöglichkeit im Wirtshaus Eselsburg mit „Brenzgarten“, das in „normalen Zeiten“ sicher einen wundervollen Abschluss der Tour bildet.
Zu guter Letzt noch die Spitzbubenhöhle bei EselsburgEin krönender Abschluss der Wanderung: Wirtshaus Eselsburg mit „Brenzgarten“
Macht jedem Hexenhäuschen Konkurrenz: die Rötenbachschluchthütte
Im Reich der wilden Schluchten
Erst einmal tief einatmen und die Augen schließen. Ein würziger Duft von Tannen liegt in der Luft, gemischt mit dem Aroma des fruchtbaren Waldbodens. Nun öffne ich langsam die Augen: Irre, kann es so viele Grüntöne geben? Die dunklen Tannen ragen über uns empor, überall ist Moos, Farne säumen die Hänge. Ja, das ist Schwarzwald pur, so wie wir ihn lieben: ein dichter Tannenwald, ein gurgelnder und plätschernder Bach und wilde Wege. Dabei haben es uns die Wutach- und Gauchachschlucht besonders angetan, die ich schon in meiner Kindheit durchpflügte.
Abenteuerliche Pfade und nebenan sprudeln die kleinen Wasserfälle
Fast noch ein Geheimtipp
Wie seine großen Schwestern Wutach und Gauchach hat der Rötenbach eine wildromantische Schlucht in die Landschaft gegraben. Auch die Rötenbachschlucht gehört zum Naturschutzgebiet Wutachschlucht. Dabei hat die Rötenbachschlucht einen unschlagbaren Vorteil. Während sich in der bekannteren Wutachschlucht insbesondere an den Wochenenden die Ausflügler drängeln, ist es in dem Seitental am Rötenbach angenehm ruhig. Und wild und urwüchsig ist die Rötenbachschlucht ebenso.
Wandergenuss vom Feinsten
Eng schmiegen sich die schmalen Pfade an den Steilhang. Mal mit dickem Wurzelwerk durchflochten, mal steinig und unwegsam und an manchen Stellen matschig windet sich der Weg durch die abenteuerliche Schlucht. Umgestürzte Bäume hängen kühn über den Felsen und lappen über den engen Weg. Ein wenig Trittsicherheit und ein ordentliches Schuhprofil sind da schon erforderlich.
Verwunschen und wildromantisch: Der Rötenbach bahnt sich seinen Weg
Genießerpfad Rötenbachschlucht
Der Hochschwarzwalder Premiumwanderweg hat seinen Namen „Genießerpfad Rötenbachschlucht“ völlig zurecht. Tatsächlich sind es elf Kilometer Genuss pur. Wir beginnen die Rundwanderung am Parkplatz Hardt. Einige Zeit später erspähen wir die moosbedeckte, urige Rötenbachschluchthütte. Zwischen dem filigranen Moospolster wachsen auf dem Hüttendach sogar kleine Pilze. Weiter geht es den schmalen Pfad entlang über zahlreiche Brücken, vorbei an imposanten Felsformationen und kleinen Wasserfällen, die in Kaskaden die steinernen Hindernisse hinabrauschen. Schließlich kommen wir bei der Mündung des Rötenbachs in die Wutachschlucht an.
Skurrile Baumwesen, Pilzansammlungen und Flechten wie im Nebelwald säumen den Pfad
Dem Feldberg so nah
Jetzt heißt es kurz durchatmen und weiter geht´s hinauf zum Hörnle. Skurrile Baumwesen säumen den Weg, der sich nun merklich anstrengender emporschlängelt. Wir verlassen die Enge der Schlucht, die Landschaft weitet sich. Der Lohn für den kurzen Aufstieg ist eine Aussicht bis zum Feldberg und weit über die Schluchtenlandschaft hinweg. Ach, ist das schön.
Eine Aussicht bis zum Feldberg ist die Belohnung für den Aufstieg
Ameisen, Krebse und sonstiges Getier
Nun wandern wir durch den Krebsgraben. Mit ein bisschen Glück und natürlich mit Adleraugen, soll man hier auch mal einen Krebs entdecken können. Für jeden sichtbar ist die beeindruckende Vielfalt an Farngewächsen, die uns an dem magischen Ort präsentiert wird. Im Naturschutzgebiet Wutachschlucht gedeihen 40 Prozent der in Süddeutschland erfassten 2.800 Farn- und Blütenpflanzen, wie auf einer Infotafel zu lesen ist. Durch die Rötenbacher Wiesen, ein weiteres Naturschutzgebiet, geht es schließlich über den Ameisenpfad wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Der Ameisenpfad ist übrigens auch ein prima Tipp für Familien. Hier können die Nachwuchsforscher mit der Ameise Amina auf Entdeckungstour gehen.
3 Schluchten: Edenbachtal, Wieslaufschlucht und Strümpfelbachtal
Welche Zutaten lassen das Wandererherz höherschlagen? Man nehme schmale, naturnahe Pfade und Wege, garniere sie mit einer Prise Abenteuer, füge reichlich wilde Natur hinzu und würze zum Schluss mit Höhepunkten hinter fast jeder Kurve. Hier sind wir Wanderer vermutlich fast alle ähnlich. Bei der Tour kommen wir auf unsere Kosten. Wir wandern durch die wildromantischen Schluchten Edenbachtal, Wieslaufschlucht und Strümpfelbachtal. Der Weg führt uns entlang von Bächen und Wasserfällen, durch einen Bannwald hindurch, vorbei an Mühlen in eine kleine Zauberwelt, in der man sich die Existenz von Feen und Kobolden (fast) schon vorstellen kann. Super geeignet auch für Familien mit Kindern!
Schwäbischer Dschungel
Kaum zu glauben, dass wir hier in Deutschland sind, so sehr erinnert die Landschaft an einen wilden Dschungel. Neben einer überwältigenden Optik ist schon die Geräuschkulisse faszinierend. Der Wald ist erfüllt von einem summenden und brummenden Grundton tausender nektarsuchender Bienen, Hummeln und Käfern. Bäche plätschern, kleine Wasserfälle stürzen sich rauschend in die Tiefe. Gleich einem vielstimmigen Orchester folgt der Einsatz der Einzelstimmen: Amseln und Meisen trällern ihre Lieder, rhythmisch begleitet vom Hämmern der Spechte und unterstützt vom Ruf der Bussarde. Nicht nur akustisch ist die Gegend ein Genuss, auch die anderen Sinne werden angesprochen. Es riecht nach feuchten Blättern, nach Blüten, nach Holz.
Dicht und ursprünglich ist der Schwäbische Wald
Wanderung über Stock und Stein
Start ist der Wanderparkplatz Bockseiche, und wir tauchen sogleich in den Urwald ein. Nach ein paar Regentagen ist der Weg sehr schlammig, aber mit gutem Schuhwerk erhöht das den Abenteuerfaktor sogar noch. Im Naturschutzgebiet Edenbachtal fängt es noch recht gemächlich an. Ein Pfad schlängelt sich am Bachlauf entlang, über Pfade und Holzstege, an einer kurzen Steilstelle ist er mit einem Seil gesichert. Umgestürzte Bäume liegen kreuz und quer wie Mikadostäbe über dem Bachlauf. In dem sich ungestüm schlängelnden Bach haben sich Sandbänke gebildet, die bei trockenem Wetter durchaus zu einem romantischen Picknick einladen – Inselfeeling pur.
Blauflügel-Prachtlibelle bewohnt kalte Bäche und Flüsse
Paradies für Kinder
Wer mit Kindern unterwegs ist, kann in der ehemaligen Laufenmühle Sinneserlebnisse im „Erfahrungsfeld Eins + Alles“ sammeln. Zudem gibt es eine empfehlenswerte Kafferösterei. Hier ist auch das 168 Meter lange Laufenmühle-Viadukt, das 1910 erbaut wurde. Schlag auf Schlag geht es mit den Highlights weiter.
Klingenmühle an der oberen Wieslauf
Historische Klingenmühle am Wasserfall
Das immer lauter werdende Rauschen verrät es von Weitem: Ein Wasserfall naht. Beim Zusammenfluss von Edenbach und die Wieslauf stürzt er tosend in die Wieslaufschlucht. Schon ist die historischen Klingenmühle in Sicht. 1668 erbaut, ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel. Im dortigen Café gibt es selbstgemachte Leckereien zur Stärkung der Wanderer.
Aussicht bis zum Schwarzwald
In der beeindruckenden Wieslaufschlucht geht es weiter zum Steinbachviadukt, einem von insgesamt drei Viadukten, über die die Schwäbische Waldbahn ihre Bahnen zieht. Nun führt die Wanderung zum Eingang des wildromantischen Strümpfelbachtals, wo viele kleinere Wasserfälle sprudelnd und gurgelnd den Weg säumen. Plötzlich: ein Szenewechsel, die Landschaft zeigt ein völlig anderes Bild. Man kommt zur Hochfläche um Schmalenberg. Hier bietet sich ein grandioser Ausblick bis in den Nordschwarzwald.
Ein herrlicher Blick vom Schmalenberg in die Ferne
Laufenmühle-Viadukt
Wie aus einer anderen Welt: Geldmachersklinge
Abenteuerliche Pfade
Jetzt wird es richtig abenteuerlich. Ein seilgesicherter, in unserem Fall extrem rutschiger, Abstieg beginnt. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind obligatorisch. Belohnt wird der Wanderer unten mit dem Naturdenkmal Geldmachersklinge. Hierbei handelt es sich um eine beeindruckende Felsformation in der Seitenklinge des Aspenbaches. Kühl ist es in der grottenartigen Hohlkehle. Wasser plätschert in einem Rinnsal von den Felsen in die Grotte. Sonnenstrahlen bahnen sich in hellen Streifen ihren Weg bis auf den Boden. Ein grandioses Schauspiel, das seinesgleichen sucht.
Eine Portion Abenteuer steckt aber auch im Namen der Klinge: In der Geldmachersklinge soll der Sage nach ein Falschmünzer sein Unwesen getrieben haben, daher der wenig romantische Name. Auch wenn man sich von dem Anblick kaum losreißen kann, geht es doch irgendwann wieder zurück ins Wieslauftal zum Ausgangspunkt Bockseiche. Eine schöne Tour, die wir absolut empfehlen können!
Tipps für deine Wanderung im Schwäbischen Wald
Der Weg ist nicht kinderwagentauglich.
Wanderschuhe empfohlen.
Tolle Tour im Sommer, da der größte Teil durch kühle Wälder und entlang von Bächen führt.
Hinweise: Die Werbung in diesem Beitrag für Welzheim, die Feenspuren und „Eins + Alles“, die ich nenne und teilweise verlinke, erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.
Eine Wanderung im Zeichen beeindruckender Felsformationen, faszinierender Tierwelt und zarter Frühlingsblüten: Start der Tour rund um die Brenzschleife ist in Eselsburg auf der Ostalb. Im Frühjahr gibt es hier noch ein weiteres Highlight: ein Blütenmeer aus Märzenbechern (…)
Die 3-Schluchten-Tour ist einer der prämierten Schwarzwälder Genießerpfade. Bei dieser spannenden Wanderung eroberst du die Wutachschlucht und zwei ihrer Seitenschluchten, die Gauchachschlucht und die Engeschlucht. Es erwartet dich eine grandiose Natur. (…)
Wasserfälle strahlen eine besondere Kraft aus. Schon von Weitem ist das Rauschen des Wassers zu hören, das langsam zu einem Tosen anschwillt, je näher man kommt. 37 Meter stürzt der Uracher Wasserfall in die Tiefe. Im Winter ist er bei frostigen Temperaturen geschmückt mit imposanten Eiszapfen. Ein Naturschauspiel erster Güte. Schon der Weg zum Uracher Wasserfall ist ein Genuss. Inmitten der herrlichen Kulisse einer unberührten Natur schlängelt sich der Naturpfad mit seinen Treppen hinauf. Eine üppige Vegetation säumt den Weg. Bei Regenwetter im Frühjahr hat der Weg sogar einen besonderen Reiz, denn es sind unzählige Feuersalamander unterwegs. Jedes Tier hat seine individuelle Zeichnung. Da staunen nicht nur die Kinder.
Der schwarz-gelb gefleckte Feuersalamander erklimmt ohne Scheu den im Weg stehenden Wanderstiefel
Der positive Nebeneffekt eines Regentages ist, dass man fast alleine ist auf weiter Flur, was bei einem Premiumwanderweg wir diesem nicht selbstverständlich ist. Empfehlenswert ist es, die Tour etwas auszudehnen und den Wasserfallsteig zu erwandern. Mit 510 Höhenmetern und 10 Kilometern Länge erfordert er zwar etwas Kondition, aber es lohnt sich jeder Schweißtropfen.
Oben tosend und wild, unten sanft plätschernd über weiche Moospolster: Uracher WasserfallAufblühende Natur und bizarre Eisskulpturen : Der Uracher Wasserfall ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis
Der Weg ist gespickt mit vielen weiteren Highlights: Von einer Höhle über eine Hochwiese bis zum zweiten Wasserspektakel, dem Gütersteiner Wasserfall, ist alles vorhanden – gewürzt mit schönen Ausblicken ins Maisental.
In vielen Kaskaden bahnt sich der Gütersteiner Wasserfall seinen Weg
Tipps:
Wir empfehlen festes Schuhwerk.
Die Tour ist auch für Kinder, die Wandern gewöhnt sind, ab etwa fünf Jahren geeignet.
Kinderwagen sind insbesondere wegen der Treppen nicht ratsam, wir haben jüngere Kinder in einer Kraxe mitgenommen.
Ein hübscher Rastplatz mit bewirtschafteter Hütte ist vorhanden.
Tour und aktuelle Infos auf der Seite von Bad Urach-Tourismus (unbedingt prüfen, ob die Tour im Moment möglich ist)