Albtal-Abenteuer-Track

Albtal-Abenteuer-Track

Bad Herrenalb: Albtal-Abenteuer-Track Etappe 1

Der Weg ist das Ziel bei Deutschlands erster Crosswander-Tour

Was bedeutet Abenteuer für Dich?

Manche Menschen zieht es wie magisch an: das Abenteuer – es klingt herausfordernd, spannend, nach einem kleinen Kick. Ein Abenteuer ist etwas Unbekanntes, das man bestehen muss. Mit anderen Worten, raus aus dem Alltag, auf zu neuen Ufern. Oder in diesem Fall, rein in den Schwarzwald. Auf dem Albtal-Abenteuer-Track bei Bad Herrenalb im Nordschwarzwald kann man seine wilde, ursprüngliche Seite entdecken.

Schon bald lassen wir Bad Herrenalb hinter uns
… und es geht querfeldein durch den Wald

Abenteuer wilde Natur

Eintauchen in echte Natur, auch mal abseits der Wege unterwegs sein, alle Sinne einsetzen. Und ganz ehrlich, wer möchte sich denn nicht mal wie ein Pionier fühlen, der geheimnisvollen Zeichen folgt und neue Wege erkundet? Okay, natürlich entdecken wir auf dem Abenteuerweg nichts, wo nicht schon der ein oder andere vor uns war. Aber stellenweise haben wir genau dieses Gefühl. 

Deutschlands erste Crosswander-Tour ist definitiv ein Mikro-Abenteuer für alle, die mehr wollen als einfach „nur“ wandern. Wandern an sich ist ja schon großartig, aber der herausfordernde Charakter ist, wie wir hier sagen, das Tüpfele aufs i. 

Eine Challenge sind schon die „Gardemaße“ der Strecke: 25 Kilometer Länge, über 1.000 Höhenmeter, etwa acht Stunden reine Gehzeit. Ja, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Knackig aber machbar.

Über Stock, Steine und einen Bach: Geht es noch idyllischer?
Bachüberquerung – die Stiefel sind dicht
Wie Phönix aus der Asche

Das Abenteuer beginnt

… und dann ist da noch die Art der Wege. Bad Herrenalb ist für viele eher ein Synonym für gute, einfache Wege. Die lassen wir auf der Etappe 1 des Albtal-Abenteuer-Tracks eher links liegen. Am schönsten sind natürlich die Crosswegpassagen, die wir neben alten Forstschneisen und Holzrückerouten nutzen. Es sind auch ein paar gute Schotterwege dabei, die wir aber dankbar annehmen, um hin und wieder verschnaufen zu können.

Direkt in Bad Herrenalb startet das Abenteuer. Unseres beginnt auf dem Wanderparkplatz „Am Wurstberg 34“ neben dem Friedhof. Gespannt auf den vor uns liegenden Tag schnüren wir unsere Wanderstiefel (die übrigens dringend zu empfehlen sind) und schultern den Rucksack, der neben ausreichend Wasser leckeren Proviant und die Kameraausrüstung enthält. All das werden wir noch sehr zu schätzen wissen.

Besser als Geocaching: Wir haben eine Markierung entdeckt
Drei stilisierte Nadelbäume, der mittlere der Buchstabe A, weisen den Weg
Manchmal war die Wegmarkierung gut auf einem Schild zu sehen …
… oder man brauchte fast schon Adleraugen, um die Baumgraffiti zu entdecken
Der Kreativität bei der Beschilderung sind keine Grenzen gesetzt

Baumgraffiti weisen den Weg – oder auch nicht

Vorfreude ist die schönste Freude, sagen wir uns, als wir am Waldrand ankommen und uns erst einmal eine geschotterte Forststraße emporkämpfen müssen. Knieschnapperweg ist der wenig ansprechende Name dieses Abschnitts. Ernsthaft? Jetzt schon? Nein, so anstrengend ist es wirklich noch nicht. Nun heißt es Augen offenhalten, um eines der Wegzeichen zu erspähen: Drei stilisierte Nadelbäume, also passend für den Schwarzwald, wovon der mittlere der Buchstabe A ist. Mal ist die Markierung nur schemenhaft zu erkennen, als blasses Baumgraffiti, mal als Aufkleber auf einem Schild. Aber nur selten auf den ersten Blick und gut sichtbar. Dazu noch sehr weit auseinander, das ist ja der Kick für den Entdecker.

Übrigens war dies auch ein Grund, Urlaub zu nehmen und die Tour auf einen Werktag zu legen. Der Gedanke, an einem Wochenende den anderen Lemmingen zu folgen und dadurch schon hunderte Meter im Voraus zu wissen, wo der Weg langgeht, schien uns wenig reizvoll. Schnell stellt sich heraus, dass dies die richtige Entscheidung war. Wir sind fast alleine, nur auf den gut ausgebauten Wegen treffen wir auf andere Wanderer.   

Über Stock und über Stein und auch mal durch den Matsch

Schon bald zweigt der Weg nach rechts ab. Drauf haben wir gewartet. Nun geht es steil bergauf und querfeldein. Über Baumstämme und Felsen schlagen wir uns durchs Unterholz. Vorbei an Fichten und Tannen, das ist Schwarzwald pur. Büsche versperren uns den Weg, wir biegen Zweige zur Seite, quetschen uns hindurch. Trittsicherheit ist nun wichtig, der weiche Waldboden ist nun voller abgebrochener Äste und Steine, die es zu überwinden gilt. 

Wo geht es nun lang? Keine Markierung in Sicht. Sieht man Spuren? Nein. Also entscheiden wir uns und laufen drauflos. Und freuen uns dann doch, als wir zur Bestätigung unserer Entscheidung nach einigen Metern wieder ein Baumgraffiti entdecken.

Einer der spannendsten Stellen des Tracks ist die Kletterpassage mit Spezialtau. Gesichert mit einem Seil, müssen hier dicke Buntsandsteinbrocken erklommen werden. Zwecks Abenteuerfaktor (und ein paar lustiger Fotos wegen) nutzen wir die dicken Taue. Mit etwas Wandererfahrung und Trittsicherheit genügt es aber auch, lediglich die Hände zur Hilfe zu nehmen. Aber spektakulär sieht es aus, das muss man den Machern lassen, und vielen ist es sicher eine Hilfe. ?

Hummelglück
Über Buntsandsteinfelsen kraxeln
Wo geht es lang?
Kletterpassage mit Spezialtau

Mythos Westweg

Ein Stück weit folgen wir nun dem Klassiker der Fernwanderwege im Schwarzwald, dem Westweg. Er wurde schon 1900 vom Schwarzwaldverein angelegt und zählt zu den „Top Trails of Germany“. Er beginnt in Pforzheim und endet in Basel. Wir jedoch bleiben auf dem Albtal-Abenteuer-Track. An dieser Stelle geht es schnell voran, die Waden können sich wieder etwas entspannen. Schön wäre es jetzt, auf einer der komfortablen Aussichtsliegen am Hahnenfalzweg Platz zu nehmen und den beeindruckenden Ausblick zu genießen. Es soll nicht sein, alles ist belegt. 

Nach einer kurzen Beobachtung der dicken Hummeln und einiger Zitronenfalter, die sich an den Frühblühern laben, geht es zügig weiter zur Schweizerkopfhütte. Unfassbar schön ist die Aussicht über das Gaistal weit in die Rheinebene hinein. Mit ein klein wenig Stolz betrachten wir von hier oben auch unseren Startort Bad Herrenalb. Ein ganzes Stück ist schon geschafft. 

Blick von der Schweizerkopfhütte weit über die Rheinebene

Nun verspüren wir ein klein wenig Hunger. Einen hübschen Picknickplatz finden wir bei der Hahnenfalzhütte. Bei der traumhaften Aussicht schmeckt das Vesper doppelt so gut.
Wer nicht den kompletten Track bewältigen will, findet hier die Familien-Variante der Etappe 1: Gleich bei der Hahnenfalzhütte geht es direkt hinunter ins Gaistal und von dort aus mit dem Bus zurück nach Bad Herrenalb. 

Hahnenfalzhütte der Skizunft Bad Herrenberg
Pause mit Traumaussicht vor der Hütte

Sprudelnde Quelle und teuflische Mühle

Für uns geht es bergab zum Albursprung, der in etwa 760 Metern Höhe idyllisch umrahmt von üppigem Grün vor sich hin sprudelt. Von hier aus nimmt die Alb ihren 51 Kilometer langen Weg durch den Nordschwarzwald und die mittlere Oberrheinische Tiefebene bis sie in Karlsruhe in den Rhein mündet. Weiter geht es hinab durch ein süßes Wäldchen mit Zwergbirken bis unter 700 Meter, bevor der Aufstieg zum höchsten Punkt des Tracks führt, nämlich 913 Meter. Auch wenn sich hier erneut ein hübscher Ausblick bietet, zieht es uns doch gleich weiter zur Teufelsmühle. Der Weg ist noch weit. Nicht zu übersehen sind die Grenzsteine entlang des alten Grenzwegs zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg.

Wir erreichen die Teufelsmühle in Loffenau. Wer hier nach einer Mühle sucht, wird sie nicht finden. Der Ort verdankt seinen Namen einer Sage, nach der die unterhalb des heutigen Baus wild verteilten Sandsteinblöcke die Reste einer vom Teufel errichteten Mühle sein sollen. Die Teufelsmühle und der massive Aussichtsturm sind ein beliebtes Ausflugsziel. Kein Wunder, reicht doch die Aussicht über das Murgtal und in die Rheinebene. Außerdem ist hier der Drachenfliegerstartplatz angesiedelt. Übrigens ist die Gegend rund um die Mühle auch ein idealer Ort zum Heidelbeerenpflücken oder Pilzesammeln.

Leise sprudelt der Albursprung
Teufelsmühle des Schwarzwaldvereins
Traumaussicht von der Teufelsmühle …
… von der man kaum genug bekommen kann

Jetzt geht es fast nur noch abwärts – auf den Spuren des Teufels

Der Track hat viele Highlights, keine Frage. Das für uns spektakulärste ist die Waldschlucht „Großes Loch“ und die faszinierenden Sandsteinhöhlen, die sogenannten Teufelskammern. Wie um die Teufelsmühle ranken sich um die Teufelskammern spannende Sagen. Hier soll einst der Teufel persönlich gehaust haben, auch das Erdweiblein, das aus Stroh Gold zaubern konnte, wurde hier gesichtet. Ob man den Geschichten Glauben schenken mag, bleibt jedem selbst überlassen. 

Unbestrittene Tatsache ist jedoch, welch faszinierende Landschaften und steinerne Skulpturen die Natur im Laufe der Erdgeschichte erschuf. Das „Große Loch“ entstand durch die stete Arbeit des Laufbaches vor über 200 Millionen Jahren in der Buntsandsteinzeit. „Das Gestein der Teufelskammern besteht aus einem geröllreichen Sandstein mit unterschiedlicher Festigkeit. Die Sandsteinpfeiler und das Dach der Teufelskammern trotzen Dank ihres härteren Gesteins bis heute der Abtragung. Weichere Gesteinsschichten wurden durch die Erosion herausgenagt und weggespült. So entstanden die steinernen Kammern oder Teufelslöcher“, ist in einem Infokasten zu lesen.

Spektakuläre Naturskulptur: die Teufelskammern
Waldschlucht „Großes Loch“
Im Inneren der Teufelskammern

Um noch ein wenig länger den unfassbar schönen Blick auf die Felsenlandschaft zu genießen, halten wir uns auf dem Weg ins Tal unterhalb der Teufelskammern rechts entlang der „Großen Loffenauer Runde“. Immer wieder halten wir inne, drehen uns um und lassen die abenteuerliche Szenerie auf uns wirken. In der Waldschlucht liegen Bäume wie Mikadostäbe kreuz und quer in einem Bett aus saftiggrünen Gräsern. Mächtige Felsen säumen den Weg.

Entlang der noch jungen Alb wandern wir zum Ausgangspunkt zurück, nicht über den beschriebenen Heuweg sondern über den Albtalweg entlang des „QuellenErlebnisPfades“ (vorbei am Aussichtspunkt „Hör mal“).

Entlang der jungen Alb zurück zum Parkplatz

Eine absolut herausfordernde und abwechslungsreiche Tour voller Highlights, die zurecht zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ des Jahres 2021 vom Wandermagazin nominiert ist.

Der Track in Zahlen

Länge: 25 Kilometer
Bergwertung: 1.000 Höhenmeter
Dauer: etwa 8 Stunden plus Zeit zum Genießen und Staunen

Die Tour und die GPX-Datei zum Herunterladen findet ihr bei Albtal-Tourismus
und bei Outdooractive.

Tipps:

  • Auch wenn es vielleicht ein wenig auf Kosten des Abenteuerfaktors geht, empfehlen wir zur Vorsicht, den GPX-Track vor Beginn der Tour herunterzuladen (teilweise wurden auch Markierungen mutwillig entfernt)
  • Ausreichend Getränke und Verpflegung mitnehmen (während unserer Tour gab es auf der Strecke nichts zu kaufen)
  • Festes Schuhwerk und eine gute Kondition machen es ein bissle leichter ?
Weilheim an der Teck

Weilheim an der Teck

Stadtrundgang in Weilheim an der Teck

Weilheim an der Teck Bertoldsplatz und Peterskirche

Stadt mit Geschichte: Weilheim an der Teck

Die Zähringer-Stadt Weilheim an der Teck blickt auf eine über 1250-jährige Geschichte zurück. Diese gilt es unbedingt bei einem Stadtrundgang zu entdecken. Vom historischen Rathaus über das Stadtschloss bis hin zur spätgotischen Peterskirche kann das „Städtle“ an über 20 Stationen auf einem Rundweg kennengelernt werden. An jeder Station findet sich eine Tafel mit interessanten stadt- und baugeschichtlichen Informationen.
Weilheim Rathaus

Rathaus in Weilheim

Weilheim Peterskirche
Peterskirche

Zauberhafter Stadtkern

Im historischen Stadtkern, der einst von einer Stadtmauer begrenzt war, reiht sich ein architektonisches Kleinod ans andere. Rund um den Marktplatz beeindrucken viele Fachwerkhäuser. Der Besucher erfährt faszinierende Details aus der bewegten Stadtgeschichte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Weilheim im Jahr 769. Beim spätbarock-frühklassizistischen Rathaus von 1777 beginnt der „Rundweg durch das historische Städtle“. Bald nach der Verleihung des Stadtrechts 1319 ließ Graf Ulrich von Aichelberg die Stadtmauer errichten, die zweite Station, die besichtigt werden kann. Es folgen Lindach- und Grabenstraße, Oberes Tor und drei Gebäude in der Marktstraße. Die Wege sind kurz, die Kamera bleibt gezückt, bis man am „Kapuzinerhaus“ in der Amtgasse ankommt. Hier wirkte ab 1565 der Stadtschreiber und deutsche Schulmeister. Ein beeindruckender Neidkopf unter dem Giebel ziert das schöne Fachwerkhaus, in dem heute die Stadtbücherei beherbergt ist. Weiter geht es zum heutigen Bürgerhaus, das 1557 als Diaconathaus für den 2. Stadtpfarrer erbaut wurde. Auch der Lyriker Eduard Mörike verbrachte hier 1833 seine Zeit als Vikar.

Und weiter geht’s

 
Aus dem Staunen kommt man nicht raus, schnell folgt das Pfarrhaus und das älteste heute nachgewiesene Gebäude Weilheims in der Amtgasse 5. Nächste Höhepunkte sind Stadtschloss, „Schupfen“, Amthaus und Gastwirtschaft „Post“, deren Name auf die Postkutschenlinie Kirchheim-Weilheim hinweist. Vorbei am Zähringerwappen und am Unteren Tor besichtigen wir den vergleichsweise jungen Marktbrunnen aus dem Jahr 1937 und widmen uns der spätgotischen Peterskirche, die 1489 bis 1522 erbaut wurde. Weitgehend erhalten sind die Wandmalereien in der Kirche.
Schupfen
Marktstraße Nummer 5

Eine Stadt am Blütenmeer: Kirschblüte am Rande der Alb

 
Weilheim ist eine bunte Stadt in einer malerischen Umgebung, reizvoll am Rand der Schwäbischen Alb liegend. Im Wandel der Jahreszeiten liegt hier ein besonderer Reiz. Beginnend im Frühjahr, wenn Abertausende von Obstbäumen die Landschaft in ein weißes Meer aus Blüten hüllen. Weiter geht es im Sommer mit herrlich gelben Feldern und würzig duftenden Wiesen. Der Herbst folgt mit bunten Laubwäldern und Streuobstwiesen. Und die Stadt ist ein Weinanbaugebiet, hier thront Württembergs höchster Weinberg. Wie das Jahr beginnt, endet es so manches Mal in Weiß: Wenn schneebedeckte Wiesen und Wälder zu einer kleinen Wanderung verführen.
Weilheim Peterskirche
Schwäbisches Hanami: Die Kirschblüte

Wandern und Radfahren in Weilheim

 
Weilheim mit dem eingemeindeten Stadtteil Hepsisau ist Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Gut ausgebaute Wander- und Radwege laden zum Wandern, Spazierengehen, Joggen und Radfahren ein. Mit seiner traumhaften Lage am Albtrauf ist Weilheim Ausgangspunkt für erlebnisreiche Touren auf der Schwäbischen Alb. So sind viele Rundwanderwege, ein Rollstuhlfahrweg sowie Rad-, Mountainbike- und Inlinertouren ausgewiesen.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Weilheim an der Teck

Limburg Weilheim Teck Baden Württemberg Schwäbische Alb

Limburg, der Hausberg von Weilheim

Limburg

 
Schon von weitem ist der Weilheimer Hausberg sichtbar: die Limburg, ein ehemals aktiver Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans. Wie ein grünes Sahnehäubchen thront der schön ausgebildete Kegelberg auf rund 600 Meter über NHN. Gekrönt ist die Limburg mit einigen Linden, die sich idyllisch über den mit Magerrasen bedeckten Gipfel erheben. Darunter befindet sich, einem Gürtel gleich, eine Zone mit Wald, Gebüsch und Weinreben. Ausgedehnte Streuobstwiesen bedecken den unteren Hangabschnitt. Über den Streuobstanbau kann auf dem Natur- und Kulturlehrpfad rund um die Limburg einiges erfahren werden.

Peterskirche

 
Die Geschichte der Peterskirche geht bis ins Jahr 1089 zurück, als die romanische Vorgängerkirche geweiht wurde. Die heutige Peterskirche wurde in den Jahren 1489 bis 1522 im spätgotischen Stil erbaut. Bis heute erhalten ist die vorreformatorische Ausmalung Jüngstes Gericht, Stifterbild und Rosenkranzbild.  Wunderschön ist die älteste Barockorgel und wertvollste Denkmalorgel des Landkreises Esslingen, die 1795 der Weilheimer Orgelbauer Andreas Goll fertigte.

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Welzheim

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Feenspuren im Schwäbischen Wald

aktualisiert: 25.04.2022

Wasserfall - Drei Schluchten

Wasserfall im Schwäbischen-Fränkischen Wald

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Ein herrlicher Rastplatz am Wasserfall

3 Schluchten: Edenbachtal, Wieslaufschlucht und Strümpfelbachtal

 

Welche Zutaten lassen das Wandererherz höherschlagen? Man nehme schmale, naturnahe Pfade und Wege, garniere sie mit einer Prise Abenteuer, füge reichlich wilde Natur hinzu und würze zum Schluss mit Höhepunkten hinter fast jeder Kurve. Hier sind wir Wanderer vermutlich fast alle ähnlich. Bei der Tour kommen wir auf unsere Kosten. Wir wandern durch die wildromantischen Schluchten Edenbachtal, Wieslaufschlucht und Strümpfelbachtal. Der Weg führt uns entlang von Bächen und Wasserfällen, durch einen Bannwald hindurch, vorbei an Mühlen in eine kleine Zauberwelt, in der man sich die Existenz von Feen und Kobolden (fast) schon vorstellen kann. Super geeignet auch für Familien mit Kindern! 

Schwäbischer Dschungel

 

Kaum zu glauben, dass wir hier in Deutschland sind, so sehr erinnert die Landschaft an einen wilden Dschungel. Neben einer überwältigenden Optik ist schon die Geräuschkulisse faszinierend. Der Wald ist erfüllt von einem summenden und brummenden Grundton tausender nektarsuchender Bienen, Hummeln und Käfern. Bäche plätschern, kleine Wasserfälle stürzen sich rauschend in die Tiefe. Gleich einem vielstimmigen Orchester folgt der Einsatz der Einzelstimmen: Amseln und Meisen trällern ihre Lieder, rhythmisch begleitet vom Hämmern der Spechte und unterstützt vom Ruf der Bussarde. Nicht nur akustisch ist die Gegend ein Genuss, auch die anderen Sinne werden angesprochen. Es riecht nach feuchten Blättern, nach Blüten, nach Holz.

Wasserfall - Drei Schluchten

Dicht und ursprünglich ist der Schwäbische Wald

Wanderung über Stock und Stein 

 

Start ist der Wanderparkplatz Bockseiche, und wir tauchen sogleich in den Urwald ein. Nach ein paar Regentagen ist der Weg sehr schlammig, aber mit gutem Schuhwerk erhöht das den Abenteuerfaktor sogar noch. Im Naturschutzgebiet Edenbachtal fängt es noch recht gemächlich an. Ein Pfad schlängelt sich am Bachlauf entlang, über Pfade und Holzstege, an einer kurzen Steilstelle ist er mit einem Seil gesichert. Umgestürzte Bäume liegen kreuz und quer wie Mikadostäbe über dem Bachlauf. In dem sich ungestüm schlängelnden Bach haben sich Sandbänke gebildet, die bei trockenem Wetter durchaus zu einem romantischen Picknick einladen – Inselfeeling pur.

wasserfall drei Schluchten Region Stuttgart Baden Württemberg

Blauflügel-Prachtlibelle bewohnt kalte Bäche und Flüsse

Paradies für Kinder

 

Wer mit Kindern unterwegs ist, kann in der ehemaligen Laufenmühle Sinneserlebnisse im „Erfahrungsfeld Eins + Alles“ sammeln. Zudem gibt es eine empfehlenswerte Kafferösterei. Hier ist auch das 168 Meter lange Laufenmühle-Viadukt, das 1910 erbaut wurde. Schlag auf Schlag geht es mit den Highlights weiter.

Weilheim Peterskirche

Klingenmühle an der oberen Wieslauf

Historische Klingenmühle am Wasserfall

 

Das immer lauter werdende Rauschen verrät es von Weitem: Ein Wasserfall naht. Beim Zusammenfluss von Edenbach und die Wieslauf stürzt er tosend in die Wieslaufschlucht. Schon ist die historischen Klingenmühle in Sicht. 1668 erbaut, ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel. Im dortigen Café gibt es selbstgemachte Leckereien zur Stärkung der Wanderer.

Aussicht bis zum Schwarzwald

 

In der beeindruckenden Wieslaufschlucht geht es weiter zum Steinbachviadukt, einem von insgesamt drei Viadukten, über die die Schwäbische Waldbahn ihre Bahnen zieht. Nun führt die Wanderung zum Eingang des wildromantischen Strümpfelbachtals, wo viele kleinere Wasserfälle sprudelnd und gurgelnd den Weg säumen. Plötzlich: ein Szenewechsel, die Landschaft zeigt ein völlig anderes Bild. Man kommt zur Hochfläche um Schmalenberg. Hier bietet sich ein grandioser Ausblick bis in den Nordschwarzwald.

Weilheim Rathaus

Ein herrlicher Blick vom Schmalenberg in die Ferne

Laufenmühle-Viadukt

Wie aus einer anderen Welt: Geldmachersklinge

Abenteuerliche Pfade

 

Jetzt wird es richtig abenteuerlich. Ein seilgesicherter, in unserem Fall extrem rutschiger, Abstieg beginnt. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind obligatorisch. Belohnt wird der Wanderer unten mit dem Naturdenkmal Geldmachersklinge. Hierbei handelt es sich um eine beeindruckende Felsformation in der Seitenklinge des Aspenbaches. Kühl ist es in der grottenartigen Hohlkehle. Wasser plätschert in einem Rinnsal von den Felsen in die Grotte. Sonnenstrahlen bahnen sich in hellen Streifen ihren Weg bis auf den Boden. Ein grandioses Schauspiel, das seinesgleichen sucht.

Eine Portion Abenteuer steckt aber auch im Namen der Klinge: In der Geldmachersklinge soll der Sage nach ein Falschmünzer sein Unwesen getrieben haben, daher der wenig romantische Name. Auch wenn man sich von dem Anblick kaum losreißen kann, geht es doch irgendwann wieder zurück ins Wieslauftal zum Ausgangspunkt Bockseiche. Eine schöne Tour, die wir absolut empfehlen können!

Tipps für deine Wanderung im Schwäbischen Wald

  • Der Weg ist nicht kinderwagentauglich.
  • Wanderschuhe empfohlen.
  • Tolle Tour im Sommer, da der größte Teil durch kühle Wälder und entlang von Bächen führt.
  • Sehr rutschig bzw. matschig, wenn es geregnet hat
  • Tourbeschreibung und Karte

Hinweise:
Die Werbung in diesem Beitrag für Welzheim, die Feenspuren und „Eins + Alles“, die ich nenne und teilweise verlinke, erfolgt unbeauftragt und ohne Bezahlung.

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Uracher Wasserfall

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Naturidylle und tosende Kraft: 37 Meter stürzt der Uracher Wasserfall in die Tiefe. Im Winter ist er bei frostigen Temperaturen geschmückt mit imposanten Eiszapfen. Ein Naturschauspiel erster Güte. Schon der Weg zum Uracher Wasserfall ist ein Genuss. (…)

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Burg Hornberg in Neckarzimmern

Burg Hornberg in Neckarzimmern

Burg Hornberg: Götz von Berlichingen und das zweitälteste Weingut der Welt

Bühnenreif inszeniert: Burg Hornberg

Götz von Berlichingens Traum

Hoch über dem Neckar thront die Burganlage Hornberg. Berühmt ist die Burg vor allem wegen ihres früheren Besitzers Götz von Berlichingen, der sich bereits als Teenager in die Burg verliebte. 1517 erfüllte er sich seinen Traum und kaufte die Burg Hornberg. Er verbrachte hier 45 Jahre seines Lebens.

Die Burg ist die größte und älteste Burganlage am Neckar. Auf dem Hornberg in Neckarzimmern befindet sich auch das älteste Weingut des Landes, das zugleich das zweitälteste Weingut der Welt ist.

Kurzurlaub in der Heimat

Seit Wochen freuen wir uns auf das Wochenende im Neckar-Odenwald-Kreis und vor allem auf das Rittermahl, das uns auf Burg Hornberg gereicht werden soll. Es war ein Geburtstagsgeschenk meiner Mutter, der ich diesen Beitrag ganz herzlich widme. Vielen Dank, liebe Mama, für das tolle Wochenende.

Schon von weitem springt uns die von der Sonne ideal inszenierte Burganlage ins Auge. Das ist ein erstes Foto wert: Also kurzerhand links auf einen Parkplatz fahren und die schöne Szenerie samt Brücke für die Ewigkeit einfangen.

Aussicht von der Burg auf die Weinberge und das Neckartal

Vollendete Gastfreundschaft

Ankommen, einchecken und schnell das Zimmer beziehen – wow, welch schöne Aussicht auf den Neckar und das Umland! Sodann machen wir uns gestiefelt und gespornt auf den Weg, die Gegend zu erkunden. Nur ganz kurz springen wir in die Touristeninfo der Burg, so war zumindest der Plan. Und die Realität?

Neben einem guten Wandertipp, den wir hier erhalten, kamen wir nicht um eine klitzekleine Weinprobe herum, denn in der Touristeninfo war neben einem Souvenirshop auch der Weinverkauf des historischen Weinguts. Es war nicht schwer, uns von einer Verkostung zu überzeugen. Was soll ich sagen, die Weine mundeten vorzüglich …

Einen guten Rat der Dame im Shop befolgten wir zudem: Wir kauften gleich die Eintrittschips für das Drehkreuz der Burgruine, um am nächsten Morgen als erste Besucher die Burg in Augenschein nehmen zu können. Doch dazu komme ich noch.

Imposante Burganlage mit dem ältesten Weingut Baden-Württembergs

Ritter für einen Abend

Etwas später als geplant, machen wir uns zu Fuß auf den Weg, vorbei an Wiesen und Weidetieren, durch dichte Wälder und etwas chaotisch zurück mitten durch das Gestrüpp. Unsere App „MAPS ME“, die wir sonst für Wanderungen absolut empfehlen können, schickt uns schnurstracks mitten in den Odenwälder Dschungel. Wir kämpfen uns hindurch und freuen uns umso mehr auf eine heiße Dusche und das nahende Rittermahl.

Als wir nicht ganz stilgerecht gewandet, also eher recht klassisch-sportlich gekleidet, zu Tische schreiten, staunen wir nicht schlecht. Lange Tafeln versprechen anstatt trauter Zweisamkeit eher neue Bekanntschaften. Wir haben Glück und unsere Nebensitzer erweisen sich als unterhaltsame Zeitgenossen. Das Rittermahl mundet vorzüglich auch wenn wir es uns eher etwas rustikaler vorgestellt haben. So trinken wir aus Weingläsern anstatt der erwarteten Hörner, die Speisen sind hübsch angerichtet.

Gereicht werden Holzofenbrot mit Griebenschmalz, Salat aus dem Burggärtchen mit Elzbach-Forelle, Grünkernsuppe wie Götz von Berlichingen sie liebte, Spanferkel und Weinschaumcreme. Ritterlich muten der Saal und der Gaukler an, der zur mittelalterlichen Tafeley aufspielt.

Der Odenwald, Mittelgebirge  im nördlichen Baden-Württemberg

Ein Zeitsprung in die Vergangenheit

Die Burg selbst ist absolut ein Besuch wert, wie wir uns am frühen Morgen überzeugen können. Dank der am Vortag gekauften Eintrittschips sind wir tatsächlich eine Zeit lang die einzigen Besucher. So können wir die prima erhaltene Ruine in aller Ruhe inspizieren: von dem fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Mauerwerk mit Türmen und Schießscharten aus unterschiedlichen Epochen, über Tore und Wohnbauten bis hin zu einer kleinen Kapelle.

Man meint fast, auf den Spuren des berühmten Götz von Berlichingen zu wandeln. Um dieses Gefühl voll auskosten zu können, beschreibt eine Tafel am Eingang, welche Burgteile aus jener Zeit stammen. Unglaublich aber wahr? Ein weiterer Höhepunkt ist das Verlies mit einem Skelett, der selbst kritischen Zeitgenossen das Gruseln lehrt.

Tipp: Wer im Internet „Burg Hornberg“ googelt, wird teilweise in die Irre geführt, da zwei völlig verschiedene Sehenswürdigkeiten bewertet werden: zum einen die hier beschriebene Burg von Götz von Berlichingen im Neckar-Odenwald-Kreis, zum anderen das Schloss in Hornberg im Schwarzwald.

Burg des Riters Götz von Berlichingen

„Er aber, sag´s ihm: Er kann mich im Ar… lecken!“

Berühmt wurde Götz von Berlichingen, der auch als „Ritter mit der eisernen Faust“ bekannt war, mit seinem berüchtigten Ausspruch, der vermutlich allen wohlbekannt sein dürfte: „Er aber, sag´s ihm: Er kann mich im Ar… lecken!“ Seine Autobiographie diente als Vorlage für Goethes gleichnamiges Drama, in dem der fränkisch-schwäbische Reichsritter Gottfried „Götz“ von Berlichingen zu Hornberg der Titelheld ist.

Höhepunkt der Weinkultur

Der legendäre Götz von Berlichingen betrieb auch erfolgreich Weinbau auf seiner Burg Hornberg. Seinen „Schleckerwein“ verkaufte er bis an den Kaiserhof in Wien. Jedoch war er nicht der erste Weinbauer auf der Burg. Schon 1184, bei Ersterwähnung der Burg, besaß Graf Boppo von Lauffen hier Weinberge.

Auf dem historischen Weingut gedeihen Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder und Trollinger